Bürgermeister -Stabwechsel
Thomas Henfling ins Amt eingeführt – Carsten Ullrich nach 18 Jahren verabschiedet
Thomas Henfling wurde für sechs Jahre im Bürgermeisteramt verpflichtet.
Thomas Henfling wurde für sechs Jahre im Bürgermeisteramt verpflichtet.
Hanns Szczepanek
Carsten Ullrich erhielt die Dankesurkunde für 18 Jahre im Bürgermeisteramt überreicht.
Carsten Ullrich erhielt die Dankesurkunde für 18 Jahre im Bürgermeisteramt überreicht.
Marah Naumann
Sinntal

Sinntal — Zu einer besonderen Sitzung sind Sinntals Gemeindevertreter zusammengetreten. Im Beisein zahlreicher Bürger und Ehrengäste wurde Thomas Henfling in der Sterbfritzer Mehrzweckhalle als neuer Bürgermeister der Gemeinde vereidigt.

Die Verpflichtung Henflings, der im Herbst vorigen Jahres die Stichwahl klar für sich entscheiden hatte, nahm Brigitte Hartmann (BWG) als Vorsitzende der Gemeindevertretung vor. Zugleich händigten sie und Henflings Amtsvorgänger Carsten Ullrich (SPD) dem neuen Rathauschef dessen Ernennungsurkunde aus.

Die Zeremonie war zugleich die Verabschiedung von Carsten Ullrich, der seit 2005 Chef der Sinntaler Gemeindeverwaltung gewesen ist. „Heute beginnt eine neue Periode der Sinntaler Gemeindepolitik“, betonte Hartmann in ihrer Rede zur Einführung. Dem scheidenden Rathauschef dankte sie für dessen Engagement, das durch viele Beispiele in seiner 18-jährigen Amtszeit hinterlegt sei. „Das Zeitalter der erneuerbaren Energien nimmt Fahrt auf und macht nicht vor dem Sinntal Halt. Auch wir werden jetzt unseren Beitrag zur Klimaneutralität leisten müssen“, prognostizierte Hartmann. Diesen Kurs habe Henfling eingeschlagen. Dessen Vereidigung erfolgte mit der formellen Übergabe der Ernennungsurkunde durch Ullrich sowie der Verpflichtung durch Hartmann.

Gut gewirtschaftet

In seinen Grußwort drückte Landrat Thorsten Stolz (SPD) seine persönliche Verbundenheit zu Carsten Ullrich aus. In den vergangenen 18 Jahren sei es ihm gelungen, die Finanzen der Gemeinde im Griff zu behalten und gleichzeitig große Projekte wie etwa das Wohn- und Gesundheitszentrum Lebensbaum in Sterbfritz zu realisieren. Stolz hob zudem Ullrichs „kontinuierliche Investitionen in Feuerwehr und Brandschutz“ hervor. Mit Ullrich habe Sinntal auch einen „unheimlich würdigen Repräsentant“ gehabt. Dem neuen Rathauschef Henfling wünschte Stolz für sein Amt alles Gute.

Als große Aufgabenfelder nannte der neue Bürgermeister die Energiewende sowie die Kinder- und Seniorenbetreuung, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. „Wir werden nicht immer einer Meinung sein“, prophezeite Henfling den Gemeindevertretern. Doch dann gelte es, konstruktive Diskussionen zu führen: „Ich zähle auf Sie.“

Stets mit Respekt

In seiner Abschlussansprache bedankte sich Carsten Ullrich für die vielen anerkennenden Worte. „Es geht nicht immer gut und nicht immer fehlerfrei. Ich habe versucht, meinen Beruf so gut wie möglich auszuüben.“ Er habe die gegenseitige Achtung und den Respekt in der Gemeinde in den vergangenen 18 Jahren sehr genossen und geschätzt. Dabei gehöre es dazu, nicht immer einer Meinung zu sein.

Sein Dank galt auch „seiner“ SPD-Fraktion, „die ich sicher das ein oder andere Mal zur Weißglut getrieben habe, wenn ich etwas unbedingt umsetzen wollte. Da kam der Gelnhäuser Sturkopf durch“. Stolz sei er darauf, Teil einer starken Verwaltung gewesen zu sein: „Wir haben das alle gemeinsam für die Gemeinde getan.“

Seinem Nachfolger gab Ullrich zwei wichtige Punkte auf den Weg: „Erstens: Es gibt keine großen Fußstapfen. Und zweitens: Der Ernst des Lebens beginnt nicht jetzt, sondern mit der Geburt.“ Vom ersten Tag an habe er gemerkt, dass Henfling einen Plan habe und das Amt „wirklich will“. Vor ihm liege nun „ein riesengroßes Aufgabenfeld mit vielen Herausforderungen“. Dafür wünschte er seinem Nachfolger alles Gute und schloss mit den Worten: „Es war nicht immer eine Freude, aber es war mir immer eine Ehre.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Oliver Habekost hielt im Namen der Gemeindevertretung die Laudatio auf Carsten Ullrich. Als besondere Überraschung überreichte er Ullrich die Willy-Brandt-Medaille der SPD, die höchste Auszeichnung der Partei, für dessen mehr als 30-jähriges sozialdemokratisches Engagement. Das Publikum ehrte Ullrich mit Ovationen im Stehen.

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