Zahlreich sind Alt- und Neubürger gekommen und füllten die Oertelscheune bis zum letzten Platz, darunter viele Verantwortliche der Vereine, der Marktgemeinderat, aber auch viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und Asylbewerber aus Georgien.
Ihm sei bewusst, so Bürgermeister Stefan Reichold, dass diese ihre Heimat nicht freiwillig verlassen hätten, aber in Heiligenstadt Zuflucht gesucht und gefunden hätten. Er betonte dabei, dass alle in der Marktgemeinde herzlich willkommen seien. Simultan wurde die Ansprache, aber auch der Rest der Veranstaltung, auf Russisch übersetzt, was in der Ostukraine und Georgien sehr verbreitet gesprochen wird. Auch viele Alteingesessene und Zugezogene wurden begrüßt.
Marktgemeinde stellt sich vor
Der Neujahrsempfang sollte auch dazu dienen, die neuen Mitbürger mit der Marktgemeinde bekannt zu machen und sie am sozialen und öffentlichen Leben teilhaben zu lassen.
Wie attraktiv Heiligenstadt ist, zeigte einleitend ein neuer Imagefilm der Kommune, in dem die Sehenswürdigkeiten wie Schloss Greifenstein, das Naturfreundehaus in Veilbronn und der Marktplatz in Heiligenstadt vorrangig aus der Vogelperspektive bestaunt werden konnten.
Zu einer lebendigen Gemeinde gehören vor allem die Kirchen und die Vereine. So zeigten die drei in Heiligenstadt ansässigen Kirchengemeinden mit ihren für verschiedene Altersgruppen ausgerichteten Organisationen und zahlreiche Vereine, was sie anzubieten hätten. Die Bandbreite reichte dabei von musikalischen und der Heimat und Natur zugewandten Vereinen über die Feuerwehr bis hin zu den Sportvereinen.
Ukrainische Neubürger bestätigten im Nachgang, Interesse an Vereinen zu haben und auch Telefonnummern wurden Bereits ausgetauscht.
Bürgermeister Reichold und sein Geschäftsführer Rüdiger Schmidt warfen auch einen Blick weit ins Jahr 2023 hinein. Hier kamen die Verbesserung der Wasserversorgung, die interkommunal aufgestellt werden soll, die neue Kinderkrippe, potenzielle Windkraftanlagen im Ortsteil Brunn, der Abschluss des Breitbandausbaus und der Energienutzungsplan zur Sprache. Dabei gab der Bürgermeister zu erkennen, dass man durchaus stolz auf diese Projekte sein könne, zumal die Marktgemeinde sich damit zukunftssicher aufstelle.
Die Idee, zum Neujahrsempfang die Geflüchteten und Zugezogenen einzuladen, war eine gelungene Aktion. Den Verantwortlichen gelang es, Neubürger und die vorhandenen Einrichtungen der Gemeinde in einer Veranstaltung zusammenzubringen, auch wenn die vielen Vorträge für manche Familien mit Kindern zu lange waren.
Rundum gelungen
Viele Geflüchtete bestätigten, dass sie sich in der Gemeinde sehr wohl fühlten. Zwei Dankesreden von Ukrainern und Georgiern zeigte, wie gut die Integration in Heiligenstadt funktioniert. Musikalisch wurde der gesamte Abend vom Duett Lukas Schrüfer und Janis Hagen auf diversen Instrumenten umrahmt.
Zum Abschluss zitierte Bürgermeister Stefan Reichold Henry Ford: „Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst“.