Schulische Zweige
Zweckverband reagiert: Neue Wege am Eichendorff-Gymnasium
Am Eichendorff-Gymnasium werden erstmals Jungen und Mädchen unterrichtet.
Am Eichendorff-Gymnasium werden erstmals Jungen und Mädchen unterrichtet.
Stadt Bamberg
Bamberg

Es hat sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet: Die Tendenz bei den Neuanmeldungen an Gymnasien geht in Richtung naturwissenschaftlich-technologisches Schulprofil. Der Zweckverband Gymnasien von Stadt und Landkreis Bamberg hatte deswegen bereits 2022 Anpassungen in der Bamberger Schullandschaft beantragt, die das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus bewilligt hat. So gab es in der aktuellen Zweckverbandssitzung nun Neuigkeiten für zwei Schulen.

Eichendorff geht neue Wege

Am Kaiser-Heinrich-Gymnasium (KHG) wurde für das kommende Schuljahr die „Zweigangliederung des naturwissenschaftlich-technologischen Zweiges“ genehmigt. Somit kann die Schule diesen Zweig nicht nur im gebundenen Ganztag, sondern auch im Normalbetrieb anbieten.

Am Eichendorff-Gymnasium (EG) gibt es – ebenfalls ab dem Schuljahr 2023/2024 – gleich zwei Entwicklungen. Der neusprachliche Zweig wird schrittweise durch einen naturwissenschaftlich-technologischen Zweig abgelöst. Außerdem dürfen – beginnend mit der Jahrgangsstufe fünf – nun auch Jungen die Schule besuchen.

Das Gymnasium führt damit die sogenannte Koedukation des Unterrichts ein. Diese Entscheidung ist richtungsweisend. Als reine „Mädchenschule“ hat dieses Gymnasium einen Wandel vollzogen.

In der Sitzung des Zweckverbands waren zudem die steigenden Schülerzahlen in der Gymnasiallandschaft ein wichtiges Thema. Die Übertrittsquote in Bamberg beträgt rund 55 Prozent. Dies ist überdurchschnittlich. Beispielsweise liegt die Übertrittsquote in Hof bei 29 Prozent.

Der Raumnot vorbeugen

Landrat Johann Kalb, der Vorsitzende des Zwecksverbands, sagte: „Die Entwicklung der Schülerzahlen ist ein gutes Zeichen für die Region, mit Blick auf die Räumlichkeiten aber auch eine große Herausforderung.“ Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke setzte sich deshalb für eine Sondersitzung noch im April ein, bei der konkrete Maßnahmen zur Linderung der Raumnot beschlossen werden sollen.

Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung, um auf die Herausforderung zu reagieren. red