carmen Schwind
Der Valentinstag ist nach dem Heiligen Valentin benannt und wird als "Tag der Liebe" bezeichnet. "Ich finde es schön, dass sich in solchen Zeiten wie jetzt Menschen finden, die sich zueinander und zu ihrer Liebe bekennen", sagt Burkhard Farrenkopf, Diakon der Seelsorge Burg Feuerstein. Am Sonntag fand ein Paarsegnungsgottesdienst in der Oberkirche der Burg Feuerstein statt. Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster zelebrierte die Messe, und eine kleine Familienband sorgte für die musikalische Untermalung.
Partnerschaft im Blick
"Am Valentinstag steht die Partnerschaft im Blick", sagt der Diakon. Ihm sei aufgefallen, wie wichtig den Menschen Nähe ist. "Es geht um Menschen, die ihren Lebensweg gemeinsam gehen. Den können sie bei einer Paarsegnung unter den Segen Gottes stellen." Dabei müssen die Paare nicht unbedingt verheiratet sein. Ihm war wichtig, dass jedes Paar einzeln gesegnet wurde und dass diese die Möglichkeit hatten, sich zu umarmen und zu küssen. "Wir wollten anregen, über positive Ziele in der Partnerschaft zu reflektieren", erzählt der Diakon und weist darauf hin, dass sich Paare im Alltag gegenseitig segnen können.
16 Paare hatten sich für den Gottesdienst am Sonntag angemeldet. Eines davon war der 41-jährige Johannes Lange und seine 40-jährige Ehefrau Katarina aus Ebermannstadt. 2011 heirateten sie standesamtlich. Am Feuerstein zelebrierten sie eine kirchliche Segnungsfeier. "Uns ist es sehr wichtig gewesen, den gemeinsamen Weg mit Gottes Segen zu beginnen", erzählt Johannes Lange.
Rituale haben große Bedeutung
Er glaubt, dass solche Rituale in der Gesellschaft eine große Bedeutung haben. "Am Feuerstein haben sie eine moderne, freie und menschliche Gegenwartssprache." Für Lange wird am Feuerstein eine Verbindung von Spiritualität zum Alltag und eigenem Leben hergestellt: "Man merkt, dass sich die Leute, die das vorbereiten, Gedanken um die Menschen machen."
Der 25-jährige David Lesnik und die 22-jährige Karolina Balut aus Weisendorf hatten sich ebenfalls angemeldet. "Ich helfe ehrenamtlich am Feuerstein aus und finde das eine ganz tolle Aktion", sagt David Lesnik. Er gibt ehrlich zu, dass auch ihm Corona aufs Gemüt schlage: "Ja, man hockt nur aufeinander. Da leidet auch eine Beziehung darunter. Und es gibt schnell mal Reibereien wegen Kleinigkeiten."
Mit Beziehung auseinandersetzen
Teilgenommen am Gottesdienst hat er, weil es ein "Tapetenwechsel" war, die beiden aber auch Zeit hatten, sich mit ihrer Beziehung im geschützten Raum der Kirche auseinanderzusetzen. "Da geht man mit einem guten Gefühl in die Zukunft." Da beide polnische Wurzeln haben, ist ihnen der Glaube sehr wichtig.
Aus Coburg angereist waren der 33-jährige Marcell und die 32-jährige Susanne Rezewski. Sie ist in Morschreuth geboren und in Ebermannstadt zur Schule gegangen. Außerdem arbeitete sie früher im Jugendhaus am Feuerstein. "Wir hatten eine Einladung erhalten. Die fand ich ganz nett", erzählt Susanne Rezewski. Für sie war der Segnungsgottesdienst "spirituelle Wellness", etwas Außergewöhnliches, fern vom Alltag. Sie wuchs auf mit dem christlichen Glauben. Anders als ihr Mann Marcell, der aus Thüringen stammt. Doch auch er ist der Spiritualität aufgeschlossen.
Am Valentinstag genossen die beiden erst einmal einen sonnigen Tag miteinander, mit einem gemeinsamen Spaziergang und göttlichem Segen.