Berücksichtigt man die voraussichtliche Preisentwicklung, dürfte das Projekt die Zehn-Millionen-Marke wohl deutlich überschreiten. Mit der Fertigstellung wird nicht vor 2030 gerechnet. Dies war der Tenor in der Sitzung des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung im Schwarzacher Becken (AZV).
Drei Varianten wurden vorgestellt
Das Ingenieurbüro Dr. Siekmann und Partner hatte in einer Studie drei Varianten erarbeitet. Variante Eins sah den Umbau des vorhandenen Kombibeckens zu einem Belebungsbecken und den Neubau eines Nachklärbeckens vor. Variante Zwei favorisierte den Neubau einer zweiten. Belebungsstraße und die Weiternutzung des Kombi-Beckens.
Die dritte Variante, für das sich sowohl Kläranlagenchef Karl Kuhn als auch die Ratsmitglieder einhellig aussprachen, plant den Neubau eines Belebungsbeckens. Bei dieser Variante wird das bisherige Kombibecken für die Klärschlammfaulung genutzt. Der Vorteil, so Abwassermeister Kuhn, bei der Schlammfaulung entstehen Gase, die ähnlich einer Biogasanlage zur Stromgewinnung verwendet werden können.
Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg hatte im Vorfeld alle drei Varianten als tragbare und zukunftsfähige Lösungen bewertet. Da für eine Baumaßnahme in dieser Größenordnung eine europaweite Ausschreibung für die Ingenieurleistungen erforderlich ist, beschloss der Verbandsrat als nächsten Planungsschritt die Durchführung des Verfahrens.
Ende 2022 war der AZV schuldenfrei
Den, laut Verbandsvorsitzenden Volker Schmitt wegen der bevorstehenden Generalsanierung "einfach gestrickten", Haushalt für dieses Jahr verabschiedeten die Anwesenden im Langhaus einstimmig. Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 1,26 Millionen Euro. Teuerste Investitionen sind der Bau des Regenüberlaufbeckens in Kleinlangheim (60.000 Euro), der Neubau der Druckleitung von Atzhausen mit Anschluss sowie die Sanierung des Schlammentwässerungsplatzes (jeweils 50.000 Euro).
Genehmigt wurde die Jahresrechnung für 2021, die mit einem Gesamthaushalt 1,16 Millionen Euro abschloss. Der Schuldenstand Ende 2021 betrug 12.000 Euro. Die Jahresrechnung für 2022 offenbarte einen Gesamthaushalt in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Ende 2022 hatte der AZV keine Schulden mehr.