Kaltensondheim
Frust um den fehlenden Ersatz fürs alte FFW-Fahrzeug: Bürgermeister gibt schwarzen Peter an Gemeinderat weiter
Ehrungen bei der Kaltensondheimer Feuerwehr: (von links) Petra Ganz, Kommandant Tobias Czech, Martin Wagner, Johannes Keppner, Sebastian Hager, Jochen Neubert, Vorsitzender Wolfgang Eschenbacher und Reinhold Salzgeber.
Ehrungen bei der Kaltensondheimer Feuerwehr: (von links) Petra Ganz, Kommandant Tobias Czech, Martin Wagner, Johannes Keppner, Sebastian Hager, Jochen Neubert, Vorsitzender Wolfgang Eschenbacher und Reinhold Salzgeber.
Robert Haass
Kaltensondheim – Am Ende stand da ein ziemlich frustrierter erster Kommandant der Kaltensondheimer Feuerwehr, Tobias Czech, bei der Jahreshauptversammlung. Es wurde aber klar: Der junge Kommandant wird weiter kämpfen um ein anderes und nicht so altes Feuerwehrfahrzeug.

Das Thema ist nicht neu, und eigentlich wollte Czech es in der Versammlung auch gar nicht ansprechen. Schon in der Gemeinderatssitzung im Januar war klar: Das 37 Jahre alte Kaltensondheimer Feuerwehrauto ist reparaturbedürftig, Ersatzteile gibt es keine mehr.

Trotzdem soll eine Reparatur versucht werden, um Zeit für die Suche nach einem Ersatzfahrzeug zu finden. Bürgermeister Roland Hoh machte diesen Gemeinderatsbeschluss deutlich und sagte auch: "Es liegt nicht an meiner Person, da sind zwölf Gemeinderäte."

Älter als zehn Jahre darf das neue Fahrzeug nicht sein

Das erregte natürlich Widerspruch in der Versammlung: "Das ist rausgeschmissenes Geld", sagte etwa Reinhold Salzgeber, Feuerwehrler mit Leib und Seele, der an diesem Tag auch noch seine 50-jährige Zugehörigkeit zur Wehr feierte. Gegenwind auch von stellvertretender Kommandantin und zweiter Bürgermeisterin Gabriele Brejschka, die deutlich machte, dass es schon an Hoh liege, wie er Themen im Gemeinderat präsentiere. Zudem forderte sie eine bessere Kommunikation mit den Kommandanten.

Am Ende keine neue Entwicklung: Es wird repariert und gesucht. Tobias Czech machte aber auch klar: Ein Fahrzeug, das älter als zehn Jahre ist, wird er nicht akzeptieren.

Ausrüstung auf gutem Stand – nur das Auto nicht

36 aktive Wehrleute gibt es in Kaltensondheim, darunter zwölf Frauen. Erstaunlich ist der Durchschnitt, den Tobias Czech (selbst erst 25 Jahre alt) ausgerechnet hatte: 36,4 Jahre beträgt der; und diese geringe Zahl ist auch das große Potenzial der Wehr. Bei den sechs Einsätzen konnte immer die Sollstärke erreicht werden, die Palette reichte von Unwetter über zündelnde Kinder bis zum Ackerbrand. Neue Helme und Atemschutzbekleidung: "Bis aufs Auto ist die Ausrüstung auf gutem Stand", so der Kommandant.

Auch gesellschaftlich läuft es wieder in Kaltensondheim: Maibaumaufstellen, die Kirchweih oder auch der Faschingstanz, die Veranstaltungen der Feuerwehr wurden gut angenommen. Und Vorsitzender Wolfgang Eschenbach bedankte sich bei den vielen Helfern. Wie auch Jugendwartin Michaela Meyer wünschte er sich aber etwas mehr Jugendliche in der Wehr.

Da die Landkreisführung krankheitsbedingt fehlte, übernahmen Czech und Eschenbacher die staatliche Ehrung von Sebastian Hager für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. 30 Jahre bei der Wehr ist Petra Ganz. 20 Jahre sind Johannes Keppner, Jochen Neubert und Martin Wagner dabei. Und für Reinhold Salzgeber, der an diesem Tag vor 50 Jahren der Wehr beigetreten war, wird es wohl noch etwas Besonderes geben.