Gemeindegebiet untersucht und bewertet
Castells Bürgermeister Christian Hähnlein begrüßte dazu die Berater Jonas Preinl und Johannes Herold vom Geo-Team Bayreuth, sowie den Koordinator der Initiative bodenständig, Jonas Treml. Sie hatten das Gemeindegebiet untersucht und bewertet, unter anderem bei einigen Ortsterminen mit Casteller Bürgern. "Wir suchen in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft und im Weinbau nach Stellschrauben, um dort mehr Wasser zurückzuhalten", erklärte Johannes Herold. Die wasserführenden Systeme müssten entlastet werden.
Zunächst hatte sein Kollege Jonas Preinl die über 40 möglichen kleineren und größere Maßnahmen vorgestellt. Davon halte man sechs für priorisiert, die man also zuerst angehen sollte, rieten die Fachleute.
In Castell selbst waren es meist Vorschläge für den südlichen Bereich der Gemarkung. Im Einzelnen rieten sie zum Anheben eines Weges im Flurstück Grübert in Richtung Birklingen. Dort in der Nähe am Eulenberg solle man die bestehende Teichkette anbinden und aufwerten. Außerdem müsste man die Verrohrung des Baches im Ort, vor allem beim Einlauf in der Birklinger Straße optimieren. Weiter stand auf ihrer Agenda, dass man im Ortsteil Greuth im Bereich Bolzplatz/See einen Erdwall aufschütte. Zudem schlugen sie die Erweiterung eines Rückhaltebeckens zwischen Greuth und Wüstenfelden sowie die Anhebung eines weiteren Waldweges vor.
Diese kleineren Maßnahmen seien klug postiert und mit relativ geringen Kosten zu stemmen. Jonas Treml von der Initiative bodenständig sprach von maximal jeweils 50.000 Euro. Bis zu 85 Prozent an Zuschuss sei möglich.
Zu groß dimensioniert und zu teuer
Das ist ganz im Sinne Castells, das aus dem gemeinsamen Konzept der Dorfschätze mit den umliegenden Gemeinden ausgestiegen war. Zu groß dimensioniert und zu teuer sei das, begründeten es einst die Gemeinderäte. Stattdessen entschloss sich die Kommune, bei der Initiative bodenständig des Freistaats mitzumachen. Bürgermeister Hähnlein erläuterte später den Hintergrund. Man müsse die Natur nicht mit riesigen Betonbauwerken verschandeln, es ließe sich auch mit kleineren Verbesserungen viel erreichen.
Als nächster Schritt gehe es nun darum, die priorisierten Maßnahmen mit den Behörden abzustimmen, sagte Johannes Herold. Vorgespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Naturschutz habe man geführt.