Dettelbach
Jesuskind zu Lichtmess im Phönix Wohnstift
Beim Lichtmessgottesdienst um das Jesukind aus der Wallfahrtskirche: Bewohnerin Sonja Mahler, Julia Frank und Angela Uhl vom Wohnstift, Rita Selzam und Diakon Lorenz Kleinschnitz.
Beim Lichtmessgottesdienst um das Jesukind aus der Wallfahrtskirche: Bewohnerin Sonja Mahler, Julia Frank und Angela Uhl vom Wohnstift, Rita Selzam und Diakon Lorenz Kleinschnitz.
Denis Will
Dettelbach – "Ich komme mit der Bürde meiner Jahre, die Zeit verging, was sicher schien, zerrann. Ich komme mit der Glut die ich bewahre, der Hoffnungskraft die nichts zerstören kann" - dieses Lied des greisen Simeon erklang, unterstützt von Rita Selzam mit Schifferklavier, bei der Lichtmessfeier im Phönix-Wohnstift in Dettelbach.

Zum "Fest der Darstellung des Herrn" hatte Altenheimseelsorger Lorenz Kleinschnitz, der die Feier leitete, das Christkind aus der Wallfahrtskirche "Maria im Sand" mitgebracht. Strahlende Augen bei den betagten beziehungsweise gesundheitlich eingeschränkten Bewohnerinnen und Bewohner.

Für Simeon und Hanna hat sich im Tempel das Versprechen Gottes erfüllt. Fast schon Aufgegebenes durften sie doch noch erleben. "Meine Augen haben das Heil gesehen", so Simeon, als er den kleinen Jesus auf dem Arm hielt. So auch bei den Gottesdienstbesuchern im Wohnstift. Ihr wohltuendes Hoffnungsgebet der Psalm 27 "Der Herr ist mein Licht und mein Heil",  Kerzenweihe, Lichterprozession, aber auch die alten Bauernregeln. Vieles gehörte früher zu Leben an diesen Februartagen, wie auch der Blasiussegen. Einer Überlieferung zufolge soll der Bischof während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis in Kleinasien einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben gerettet haben. Mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen empfingen die Gottesdienstbesucher dankbar diesen besondere Segen: "Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich Gott, der Herr, vor jeder Halskrankheit und allem anderen Übel."

Der Lichtmessgottesdienst war nicht nur Schatzkiste der Erinnerung, vielmehr Lebenshilfe zum weiter gehen. "Die Sehnsucht, Gott, hat mich hierher geleitet, unstillbar war der Hunger, der mich trieb und du hast deine Schätze ausgebreitet, die Spur, die Christus in die Erde schrieb: mit Augen sehn, mit meinen eignen Augen, lässt du mich, Gott,- dein strahlend helles Licht. und alle Fasern meines Wesens saugen die Klarheit ein, die Angst und Kummer bricht." Es war so ein richtiger Mut-Mach-Gottesdienst für uns Ältere, schön dass wir diese Stunde erleben durften, so die dankbaren Gottesdienstbesucher.

Von: Lorenz Kleinschnitz (Altenheimseelsorger, Dettelbach)