Da schallte es reihenweise "Landrätin helau" durch den Saal und die Bischof bekam einige Orden verliehen. Als sich eine Polonaise formierte, war die erste Frau des Landkreises mittendrin statt nur dabei. "Ich kann bekanntlich ja viel und lange reden, aber eine Büttenrede ist eine Premiere für mich", bekannte die Landrätin, die eine Büttenrede zum Besten gab, die ihr Öffentlichkeits-Mitarbeiter Alexander Kother verfasst hatte. "Lasst uns feiern zusammen", forderte die Landrätin die närrische Schar zu einer ausgiebigen Sause auf. Agnes Roth von der Iphöfer Stücht hatte sich in eine Nationalfahne umgehängt und monierte, dass die Fußballnationalmannschaft noch vor den "holländischen Tulpenknickern" in Katar ausgeschieden war. Sie versprach, für den Erhalt des Dialekts und die deutsche Sprache einzutreten. Der Dettelbacher Peter Gräb schilderte sein Leid als Kassenpatient und habe von seinem "Meerbettzimmer" aus das Meer nicht sehen können. Begleitet von Musiker Markus Lorey schlüpften die Kirchschönbacherinnen Carina Lohmann und Carolin Gambichler in die Rolle von Christbaumkugeln. Dass die Stimmung des Abends passte, dafür sorgte das Trio der Schwarzier Buam um Manfred Hauwasser.
Zuletzt schwere Zeiten bei der KiKaG
Tamara Bischof begrüßte den Präsidenten des Fastnachtsverbands Franken, Marco Anderlik, sowie den Ehrenpräsidenten Bernhard Schlereth. Die Landrätin hieß mit der Leiterin des Fastnachtmuseums, Katrin Hesse, auch ein Geburtstagskind willkommen und die Anwesenden sangen ihr ein Geburtstagsständerle. "Es ist eine schöne Wertschätzung für uns alle, hier heute eingeladen zu werden", meinte Marco Anderlik in seinem Grußwort. Er ist auch Vorsitzender des Stiftungsrats des Fastnachtmuseum und schilderte deshalb, was sich im Museum in den Corona-Jahren getan hat. "Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können", sagte Tamara Bischof, deswegen würde in Kitzinger Landen das Museum propagiert. Rainer Müller, Präsident der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) Rainer Müller ging auf zuletzt schwere Zeiten ein.
Erwachsene soffen Corona heimlich nieder
Sandro Hönnl von den Seinsheimer Galgenvögeln schilderte sein wenig schönes Leben im häuslichen Quarantäne-Quartier. Er propagierte seinen sparsamen Umgang mit Wasser, dusche er doch nicht so oft. Auch bei der Arbeit halte er sich vornehm zurück und lassen anderen den Vortritt. "Dauernd nur Gemecker, die Alten gehn mir auf den Wecker", verkündete der 15-Jährige Büttenredner. Er beklagte, dass die Erwachsenen Corona heimlich niedergesoffen hätten und er brav in seinem Quartier gehockt sei.
Ein Gardetanz darf bei einer Faschingsveranstaltung nicht fehlen, diesen Part übernahmen die Garden der KiKaG, die Sulzfelder Nachwuchsgarde Lollipops und von Grün-Weiß Laub. Großen Applaus verdienten sich die Tanzmariechen Lea Vollmayer von der Wiesentheider KoKaGe, Viktoria Thaler aus Obervolkach und Mila Hauke aus Albertshofen.