Bei der Vernissage begrüßte 1. Bürgermeister Matthias Bielek die zahlreich erschienenen Gäste und trug selbst ein Gedicht von Joseph Kram vor, das seit seinen Kindheitstagen in der Familie bei Feiern rezitiert wird.
Karl-Heinz Reinlein führte die Besucher*innen in die Person Joseph Kram ein. Als Sohn einfacher Bauern, wurde er als viertes von sechs Kindern in Dettelbach in der Maingasse geborgen. Nach der Volksschule schickten ihn seine Eltern auf das Gymnasium nach Würzburg, wo er auch später ein Studium an der Universität aufnahm, das krankheitsbedingt immer wieder unterbrochen werden musste. Bereits in Würzburg fiel Krams zeichnerische Fähigkeit auf, woraufhin er sich in die Akademie der Bildenden Künste in München einschrieb. Hier hatte er bereits Gedichte in fränkischer Mundart verfasst. Das 1874 erschienene Werk "Kraut & Arbes", das in einer Auflage von 400 Stück erschien, war sofort vergriffen, so dass es weitere Auflagen nacheinander erlebte. So wurde auch in New Yorker Zeitungen im fernen Amerika für sein Buch geworben. Kram galt als Pionier der unterostfränkischen Mundart. Kurz nach Studiumsbeginn erkrankte Kram schwer. Wenige Wochen vor seinem Tod vernichtete er zahlreiche Gedichte und starb bereits mit 22 Jahren.
In der Ausstellung kann die fränkische Sprache über einen QR Code angehört werden. Hermann Schliermann hat einen Film zusammengestellt, der den Joseph Kram Weg in Bildern zeigt, sowie zwei historische Aufnahmen von Dettelbacher Originalen die Joseph Kram Gedichte rezitieren. Bei einem Gewinnspiel können die Besucher*innen ihre Kenntnis der fränkischen Mundart testen. Es wurde ein Dichterschreibtisch mit Ausstellungsobjekten aus der Sammlung Stauner nachgestellt und beim Verlassen kann eine Ausgabe von Kraut & Arbes als Geschenk mitgenommen werden.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von den "Fidelen alten Bauern aus Neusi" mit fränkischen Lieder – teils von Joseph Kram.
Von: Barbara Dill (Sachgebietsleiterin, KUK Dettelbach)