Der Hospizverein Kronach begleitet Schwerkranke, Sterbende und trauernde Angehörige. Die Hospizarbeit erfolgt ehrenamtlich und für die Hilfesuchenden kostenlos, obwohl der Hospizverein erhebliche Aufwendungen zu bewältigen hat. Hierfür ist man auf Spenden sowie Fördergelder angewiesen. Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen nun über die großzügige Spende von 1000 Euro durch den Lions Club Kronach, die Lions-Präsident Fritz Maier, Sekretär Ulrich Dautel und der Schatzmeister des Lions-Hilfswerks, Stefan Pfadenhauer, übergaben.
„Die Menschen sollen wissen, dass niemand mehr alleine sterben muss, sondern dass jemand für sie in der letzten Phase des Lebens da ist“, so Hospizverein-Vorsitzender Peter Witton, der die Spende im Beisein von Hospizkoordinatorin Annette Hümmer und Schatzmeister Frank Schuberth voller Dankbarkeit entgegennahm.
Laut dem Vorsitzenden sei das Thema Tod bzw. Sterben bei der Vereinsgründung im Jahr 1994 noch ein Tabuthema gewesen. Erklärtes Ziel sei es, zu verdeutlichen, dass der Tod zum Leben dazugehöre. Grundgedanke des Hospizes ist eine ehrenamtliche Tätigkeit. Das Wort kommt vom lateinischen „Hospicium“ und bedeutet die geistliche und unterstützende Aufnahme, die mittelalterliche Mönche Reisenden boten.
Zum ambulanten Betreuungsteam gehören ausgebildete Hospizbegleiter und Palliativfachkräfte. Jeder kann die Hilfe in Anspruch nehmen, unabhängig von Konfession, Status oder Herkunft. Aufgrund der sehr guten Vereinsentwicklung mit 215 Mitgliedern verfügt man mit Annette Hümmer und Christian Kaufmann über zwei Hospizkoordinatoren, die sich eine Ganztagesstelle teilen. Ansonsten wäre die Arbeit nicht mehr zu bewältigen. Für die Entlohnung müsse, so Witton, der Verein erst einmal in Vorleistung gehen. Erst nach Ablauf des Jahres erfolge anhand eines Schlüssels, basierend auf der Anzahl der Hospizbegleiter und abgeschlossenen Begleitungen, die Abrechnung. Daher benötige man immer einen finanziellen Puffer. Hinzu kommen laufende Aufwendungen wie Miete und Energiekosten oder auch zusätzlich für die neunmonatige Ausbildung ehrenamtlicher Hospizbegleiter.
Annette Hümmer gab einen Einblick in ihre Tätigkeit als Hospizkoordinatorin, eine Art Schnittstelle zwischen Vorstand und Ehrenamt. Höchstes Gut des Vereins seien die Hospizbegleiter. Dankenswerterweise finden sich immer wieder Ehrenamtliche für diese wichtige Aufgabe. Für Hinterbliebene gibt es eine Trauergruppe; zudem eine eigene speziell für Kinder. Nach der Corona-Pause konnte das Projekt „Hospiz geht in die Schule“ für die dritte und vierte Klasse der Grundschule wieder anlaufen. hs