Zu einigen Diskussionen kam es bei der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Schnaid des Frankenwaldvereins. Die sogenannte Bamberger Brücke, ein einjochiges Sandsteinbauwerk, das über den kleinen Fluss Thiemitz führt, ist mehr als in die Jahre gekommen. Sie liegt am Ortsende von Kleinthiemitz und ist Teil des Schnaider Plattenweges DÖ62, der mit knapp zehn Kilometer rund um den Hausberg der Schnaid führt und eben auch über diese historische Brücke. Einst war sie die Grenze zwischen den Herrschaftsgebieten des Hochstifts Bamberg und des Markgraftums Bayreuth-Kulmbach. Erbaut wurde sie 1773 und zeigt an der Südseite das Wappen des Erzbistums Bamberg und an der gegenüberliegenden Seite das der Markgrafschaft Bayreuth.
Jahrzehntelang wurde die Brücke von einem Areal aus Ruheplatz mit Tisch und Bank gesäumt. Von dieser Idylle ist nicht mehr viel vorhanden. Die Bänke sind verschwunden und der Platz wird als Holzlagerplatz zweckentfremdet. Es ist kein besonders schöner Anblick: ein verrostetes Geländer, Furchen der Holzrückfahrzeuge durchziehen den Weg, und von der Renovierung Anfang der 90er Jahre ist nichts mehr zu sehen.
Altbürgermeister Peter Hänel und Björn Stumpf, zweiter Obmann der OG Schnaid, betonten, dass das Bauwerk 250 Jahr alt wird und es doch schön wäre, das Areal wieder herzurichten. Bürgermeister Jens Korn wies darauf hin, dass man eventuell Förderungen beantragen könne, doch es stand auch die Frage im Raum, ob man nicht durch Eigeninitiative der örtlichen Vereine etwas bewirken könne. Man werde sich innerhalb der Dorfgemeinschaft mit den Vereinen beraten und ein Konzept erarbeiten. Es sollte möglich sein, wieder eine Sitzgruppe und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, die diesem Denkmal gerecht wird.
Obmann Daniel Brehm ging auf das abgelaufene Vereinsjahr ein. Highlight im Jahr 2022 war das Köhlerfest am Kohlenmeiler im Thiemitztal, das an vier Tagen allerhand zu bieten hatte. Das Catering und der Service lagen bei der OG Schnaid und wurden mit Bravour gemeistert. Den Mitgliederstand zum 1. Januar bezifferte Brehm auf 132 Mitglieder.
Wanderwege sind ramponiert
Wegewart Björn Stumpf sagte, die Wege seien zwar gut markiert, aber teilweise durch Waldarbeiten sehr in Mitleidenschaft gezogen. Man könne schlecht darauf laufen oder Rad fahren. Es sei zwar wichtig, dass die Arbeiten im Wald weitergehen, doch die Region solle doch trotzdem für Wanderer erlebbar bleiben. Das Wanderzertifikat für die Region habe man 2022 noch einmal für drei Jahre bekommen, aber es müsste halt jeder nach seinen Möglichkeiten mitmachen, z.B. Markierungszeichen wieder anbringen, Wege herrichten usw.
Für die Wanderwartinnen Conny Hepich und Carmen Wagner war es ein durchwachsenes Jahr. Fünf Wanderungen mit insgesamt 70 Kilometern fanden statt, doch die Beteiligung war teilweise sehr gering. Sie appellierten an die Mitglieder, sich doch aufzuraffen und mitzuwandern. In ihrem Ausblick zeigten sie auf, dass man einerseits dem sportlichen Anspruch des Wanderabzeichens gerecht werden und 200 Kilometer im Jahr schaffen wolle, andererseits aber für die Familien auch Kurzwanderungen und andere Aktivitäten anbieten werde.
Vorsitzender Daniel Brehm wies auf die Landschaftssäuberungsaktion am 1. April hin. Das Entfachen des Kohlenmeilers im Thiemitztal am 28. April ist wieder der Startschuss für ein mehrtägiges Fest mit Tanz, Bewirtung und vielem mehr. An der FWV-Hütte findet dann am 24. Juni das Sommerfest mit Ehrungen statt, ein Vereinsnachmittag ist für den 15. Oktober geplant und die vorweihnachtliche Feier am 9. Dezember.
Bürgermeister Jens Korn ging in seinem Grußwort auf den Zustand des Frankenwaldes ein und sprach von einer großen Herausforderung. Viele Maßnahmen können nur maschinell bewältigt werden, wodurch die Wege teilweise für Wanderer und Radfahrer nicht zu benutzen sind. „Wir müssen Geduld haben und Verständnis aufbringen. Die Stadt Wallenfels bleibt am Thema dran, doch schnelle Lösungen gibt es nicht“, betonte Korn. sd