Musikverein
Konzert: Wo der Barbier von Sevilla auf den Paten trifft
Beim Frühjahrskonzert wurden auch etliche Mitglieder geehrt,
Beim Frühjahrskonzert wurden auch etliche Mitglieder geehrt,
Heike Schülein
Friesen

Der Musikverein Friesen hat bei seinem Frühjahrskonzert in der Kronachtalhalle einen bunten musikalischen Reigen geboten. Im festlichen Rahmen sind auch langjährige Aktive sowie Nachwuchstalente geehrt worden.

Figaro, der beste Friseur in ganz Sevilla, und der berüchtigte Mafiaboss Don Vito Corleone - der US-amerikanische Komponist James L. Hosay fügt in seinem 2018 erschienenen Werk „Godfather of Seville“ diese beiden „leicht“ unterschiedlichen Charaktere zusammen. Das macht er, indem er Ausschnitte aus Rossinis „Barbier von Sevilla“ mit originaler Blasorchestermusik im Stil der Filmmusik aus „Der Pate“ vereint.

Heraus kam ein unterhaltsamer Musikspaß, der zugleich auch Blas- und Zupfinstrumente verbindet. Doch nicht nur der Mix mit dem beeindruckenden Mandolinenspiel von Michael Gack sorgte beim Frühlingskonzert für Begeisterung. Auch das weitere Programm, das dem Publikum kredenzt wurde, war – um es mit „Don Corleone“ Marlon Brando zu sagen – „Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann“.

Die Freude war den Musikerinnen und Musikern anzumerken, als diese nach drei Jahren Corona-Zwangspause endlich wieder bei ihrem „Höhepunkt des Vereinslebens“ aufspielen konnten. Die Besucher kamen in Scharen. Belohnt wurden diese mit einem abwechslungsreichen Potpourri auf hohem Niveau unter Leitung von Markus Schnappauf. Eröffnet wurde der Abend mit Steven Reinekes spannungsgeladenem „The Witch and the Saint“ („Die Hexe und die Heilige“) über zwei ungleiche Schwestern. Des Weiteren erklangen im ersten Programmteil – neben „Godfather of Seville“ – die klangvollen Märsche „Der Märchenkönig“, „Kinizsi“ und weitere Stücke. Im mit dem klassisch-modernen Konzertmarsch „In Vita Optimum“ eröffneten zweiten Teil bezauberte das Walt Disney-Medley aus dem Film „Die kleine Meerjungfrau“, das von Christopher Tin für Blasorchester bearbeitete Thema „Baba Yetu“ des Videospiels „Civilization IV“ sowie der Quadriga-Marsch. Beim irischen Volkslied „Carrickfergus“ lag die Aufmerksamkeit auf Markus Schnappauf und seinem gefühlvollen Baritonsolo.

Brausender Applaus „nötigten“ den Aktiven weitere Zugaben ab. Sie spielten die Ballade „The Story“ aus der Serie „Grey's Anatomy“ sowie die schönsten Musicalmelodien aus „König der Löwen“. Das Medley widmete der Musikverein seiner langjährigen Vorsitzenden Yvonne Hummel, die sich bei der anstehenden Jahresversammlung nach 15 Jahren nicht mehr zur Wahl stellen wird.

Ehrung langjähriger Mitglieder

Es wurden außerdem Youngsters und langjährige Aktive ausgezeichnet. Geehrt wurden für zehn Jahre aktives Musizieren Annika Fischer-Weiß (Posaune), Stefanie Fischer-Weiß (Saxofon), Lena Schnappauf (Klarinette), Mia Taube, Julian Uhl (beide Querflöte), Niklas Wachter (Trompete) und André Wachter (Schlagzeug) sowie für 20 Jahre Thomas Geiger (Schlagzeug), Julia Gänßler (Trompete) und Tina Stumpf (Querflöte). Bereits 25 Jahre mit ihrer Musik erfreuen Katrin Kotschenreuther (Klarinette) sowie 30 Jahre Linda Rebhan, Matthias Wachter (beide Flügelhorn/Trompete) als auch – in Abwesenheit – Andreas Franz (Tuba).

Folgende Youngsters wurden mit Mitgliedsnadeln in den Nordbayerischen Musikbund aufgenommen: Nina Baierlipp (Querflöte), Lukas Neder (Tenorhorn), Lorenz Müller (Schlagzeug), Jonas Wachter (Trompete) sowie Daniel Wich (Klarinette).

Für zehnjährige Tätigkeit im Musikverein wurden der Fähnrich Fabian Geiger und die Schriftführerin Julia Gänßler geehrt sowie für 20 Jahre der Kassier Christian Wachter, zugleich erster Trompeter. Eine hohe Auszeichnung wurde auch Markus Schnappauf für 15 Jahre aktives Dirigieren zuteil. Der Dirigent spielt auch Tenorhorn und war im Jahre 2015 Gründungsdirigent des Kreisseniorenorchesters 50+. hs