Nachdem die beiden bisherigen langjährigen Böllerschützen ihre ehrenamtliche Tätigkeit an der Böllerkanone beendet haben, wurden zwei neue Böllerschützen für die Salutkanone in Zeyern gesucht. Ehrenamtlich übernehmen nun Christina und Torsten Jung aus Zeyern die alte Tradition des Böllerschießens zu Fronleichnam für die Katholische Kirchengemeinde St. Leonhard Zeyern. Ihr Einsatz beginnt bereits am Vorabend des Frohnleichnamtages zum Zapfenstreich.
Da der bisherige Platz der Böllerschützen weggefallen ist, muss ein neuer Platz gefunden werden. Voraussichtlich wird am ehemaligen Wasserhäusla geböllert. Um 20 Uhr trifft man sich am besagten Mittwoch am Feuerwehrhaus. Mit Böllerschüssen und Musik wird der Prozessionsweg begangen.
Das Frohnleichnamsfest ist ein Höhepunkt im katholischen Kirchenjahr. An diesem Tag wird die bleibende Gegenwart Christi im Sakrament in festlicher Freude gefeiert. Der Frohnleichnamstag beginnt um 6 Uhr mit dem Weckruf, und kurz vor 8 Uhr folgt die Kirchenparade. Bei allen vier Altären, während des Evangeliums und während des Segens werden Böllerschüsse abgegeben. „Auch am Samstagabend gibt es wieder eine Kirchenparade, und es wird zum sakralen Segen an allen Altären geschossen“, sagt der Zeyerner Matthias Hermann. „Geböllert wird, soweit sich die ältesten Zeyerner Mitbürger erinnern können, schon immer zu Frohnleichnam“, so Hermann. Seit wann genau in Zeyern die Böllerkanone im Einsatz ist, ist nicht bekannt. Die uralte Tradition des Böllerschießens ist bis ins 14./15. Jahrhundert zurückzuführen und bis heute erhalten. Wie man nachlesen kann, ist der Erstnachweis auf 1377 datiert.
Bürgermeister Norbert Gräbner dankte Christina und Torsten Jung dafür, dass sie die Tradition in Zeyern weiterleben lassen. Sein weiterer Dank galt Wolfgang Weiß und Helmut Parteimüller für ihren 20-jährigen, ehrenamtlichen Dienst an der Böllerkanone. Ein Probeschießen findet am 27. Mai von 10 bis 12 Uhr statt. red