Sturzfluten
Heftigem Starkregen gilt es vorzubeugen
Gerodet ist das kleine Wäldchen neben der Bundesstraße. Dort wird Ludwigschorgast ein Regenrückhaltebecken bauen.
Gerodet ist das kleine Wäldchen neben der Bundesstraße. Dort wird Ludwigschorgast ein Regenrückhaltebecken bauen.
klk
Ludwigschorgast

Das Wäldchen neben der Bundesstraße und der Ortsstraße „An der Arnitz“ gegenüber der geplanten Tankstelle in Ludwigschorgast ist gerodet. Die bereits mächtigen Bäume mussten einem Regenrückhaltebecken weichen. Das muss die Marktgemeinde bauen lassen, um Oberflächenwasser zurückzuhalten und dieses dann nur in für die Arnitz verträglichen Mengen in den Bach abzugeben. 650.000 Euro nannte Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani in der Bürgerversammlung als Kosten.

In Sachen Ableitung von Oberflächenwasser muss Ludwigschorgast aber noch mehr tun. Die Lage des Ortes am sanften Hang, von dem aus eine auf beiden Seiten bewaldete Straße weiter hoch in den Frankenwald nach Kupferberg führt, mag auf den ersten Blick einen idyllischen Eindruck machen. Sie birgt aber eine Gefahr: Bei Starkregen wird der Ort kurzzeitig heftig aus dem höher liegenden Wald und über den Taleinschnitt mit der Straße aus Richtung Kupferberg überschwemmt. Keller werden volllaufen, das Wasser nimmt Erdreich mit nach unten. Nicht bei jedem Regen, auch nicht jedes Jahr. Das Wasserwirtschaftsamt rechnet jedoch mit einem solchen besonders heftigen Ereignis, das statistisch alle hundert Jahre vorkommt. Wann dieses „Jahrhundertereignis“ eintrifft, ist allerdings nicht vorauszusehen. Für den Fall eines solchen Starkregen-Ereignisses gilt es, Vorsorge zu treffen, um mögliche Schäden zu vermeiden.

Von möglichen plötzlichen Sturzfluten wären nicht nur kommunale, sondern auch private Flächen betroffen, für die deren Eigentümer im eigenen Interesse Vorsorge treffen sollten. Welche Grundstücke davon betroffen sind, ist auf Plänen verzeichnet, die auch auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden. In der Bürgerversammlung wurden Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Es soll erreicht werden, dass die Fließgeschwindigkeit von Sturzfluten durch längere Umleitungen oder Rückhalt verlangsamt wird und damit deren Abfluss kontrolliert geschieht, ohne Schaden anzurichten.

Beteiligt an diesen Vorsorgemaßnahmen wird auch die Stadt Kupferberg sein, betonte Leithner-Bisani. Denn das Kupferberger Oberflächenwasser wird über Ludwigschorgast ins Tal geleitet. Sollte dafür die Ludwigschorgaster Kanalisierung nicht ausreichen, so müssten beide Gemeinden gemeinsam ein weiteres Regenrückhaltebecken im Umfeld des ehemaligen Kompostplatzes bauen, das womöglich eine Million Euro verschlingen würde. klk