Wer künftig auf den Veitlahmer Patersberg wandert, kann nicht nur die schöne Aussicht genießen, sondern sich auf dem Weg zum Aussichtsturm umfassend informieren. Schauen, Riechen, Fühlen, Staunen und Rätseln ist ab sofort angesagt. Wie kann es sein, dass hier einmal ein Meer war? Wie lebhaft ist ein toter Baum? Wie war das beim Kerwastreit zwischen den Hohenzollern und den Künßbergs? Diese und weitere Fragen werden an insgesamt neun interaktiven Stationen geklärt. Damit das Forschen Kindern noch mehr Freude macht, gibt es ein Rätselheft, erhältlich in der Gemeinde Mainleus und künftig auch in einer entsprechenden Box am Ausgangspunkt des Wanderwegs, dem Wanderparkplatz.
80.000 Euro hat der Erlebnispfad die Gemeinde Mainleus gekostet, 27.250 Euro davon übernimmt der Freistaat Bayern über ein staatliches Programm des bayerischen Umweltministeriums. Der Mainleuser Bürgermeister Robert Bosch (CSU) weihte den Erlebnispfad vor kurzem offiziell ein. Dabei erzählte er vom Naturforscher Alexander von Humboldt, der auf seinen Dienstreisen ins Fichtelgebirge oft vom Kulmbacher Johann Peter Apollonius Weltrich begleitet wurde. „Und eben jener Johann Weltrich, Ehrenbürger von Kulmbach, hat auf dem Patersberg den Aussichtsturm gebaut.“
Auf dem Erlebnispfad leben von nun an die „Waldlinge“ Ella Erdbeere, Benno Basalt, Thea Taufänger und Erich Elsbeere und erzählen allerlei Wissenswertes rund um den Patersberg. Letzterer Waldling wurde nach Erich Schiffelholz, dem Ideengeber und Initiator des Erlebnispfads benannt. „Ich bin in Burghaig aufgewachsen, und an Wandertagen ging es für uns immer auf den Patersberg“, erzählte Schiffelholz. Allerdings habe niemand so recht etwas über den Berg gewusst, „das fand ich schade“. Damit das nicht so bleibt, hat er 2005 erste Versuche unternommen, den Erlebnispfad zu etablieren. Nach zwei gescheiterten Anträgen nahm Schiffelholz das Projekt 2016 erneut in Angriff und erhielt Unterstützung vom Markt Mainleus.
Schüler rätseln mit Begeisterung
Die Klasse 3 b der Mainleuser Grundschule hat den Erlebnispfad eingeweiht. „Ich habe viel Neues gelernt, über giftige Pflanzen oder verschiedene Tiere“, sagte Greta und fand: „Das macht das Wandern noch viel interessanter.“ Auch ihre Schulkameradin Sarah war von den Stationen angetan. „Wir sind schon zwei Mal auf den Berg gelaufen, aber so ist es viel besser.“ Besonders die Informationen über die Bodenschichten fand sie sehr interessant und will mit ihren Eltern den Weg noch einmal gehen. „Die Kinder haben großes Interesse und sind hochmotiviert“, lobte Klassleiterin Daniela Arent. „Die Kinder wollen die Rätsel lösen, ohne dass man sie dazu auffordern muss.“ Und diese Motivation lag nicht nur daran, dass oben am Aussichtsturm eine Brotzeit wartete.