Burgkunstadt
„Wart a-moll“, die Frieda kümmt
Die Band „Wart a-moll“ mit (von links stehend) Horst Münch, Jürgen Bergmann, Klaus Kutsche und Bernd Maier sowie (kniend) Bertram Hauf spielt am 25. März im „TECnet-Zentrum“ in Burkersdorf.
Die Band „Wart a-moll“ mit (von links stehend) Horst Münch, Jürgen Bergmann, Klaus Kutsche und Bernd Maier sowie (kniend) Bertram Hauf spielt am 25. März im „TECnet-Zentrum“ in Burkersdorf.
privat.

Das Konzert neigt sich dem Ende zu. Eine Reibeisenstimme paart sich mit dem weichen Klang der fränkischen Mundart. „Da kümmt die Frieda – sie geht vo Haus zu Haus“, tönt es von der Bühne herab, untermalt von der wohlvertrauten Melodie des Ozzy-Osbourne-Klassikers „Dreamer“. Im „TECnet-Zentrum“ des Kleinkunstvereins „TECnet Obermain“ in Burkersdorf wird es im Oktober 2020 mucksmäuschenstill, als die Gruppe „Wart a-moll“, deren Mitglieder aus den Landkreisen Lichtenfels und Kronach stammen, ihren ersten Dialektsong präsentierten. „Mit großen Ohren lauschten die Besucher der gefühlsbetonten Nummer. Es war, als würden sie den Text regelrecht aufsaugen“, erinnert sich Bassist und Sänger Klaus Kutsche.

„Ich glotz bei Dach und Nocht daham zum Fenster naus“, sang Jürgen „Berches“ Bergmann mit rauer Stimme und erblickt um halba Viera dann die Frieda, die Zeitungsausträgerin, die ihr Fahrrad durch den Küpser Ortsteil Burkersdorf schiebt. „Die Satteldasch is vullbepackt“, singt Berches inbrünstig.

Als der englische Rockmusiker Ozzy Osbourne von der Band „Black Sabbath“ 2002 seine Ballade „Dreamer“ veröffentlichte, hatte der Burgkunstadter Sänger die zündende Idee, aus dem Radiohit eine fränkische Version zu machen. Diese verstaubte lange im Gehirn des Künstlers, bis sie im Corona-Lockdown einen neuen und vor allem aktuellen Anstrich erhielt. Alle Welt applaudierte den Pflegekräften. „Doch was ist mit den anderen systemrelevanten Berufsgruppen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten?“, dachte sich Bergmann. Dazu zählen für ihn und Kutsche auch die Zeitungsausträger und -trägerinnen. Die Musiker der Gruppe „Wart a-moll“ waren sofort Feuer und Flamme für die Idee ihres Tonmeisters. „Der Dialekt gibt einem das Gefühl, zu Hause zu sein“, schwärmt Kutsche.

Beim Namen der Formation denkt man unwillkürlich an fränkische Mundartmusik. Doch bei näherem Hinhören entpuppt sich der Sound von Jürgen Bergmann (Gesang/Burgkunstadt), Klaus Kutsche (Bassist und Gesang/Schneckenlohe), Horst Münch (Keyboard/Geige und Gesang/Unterwallenstadt), Bertram Hauf (akustische und elektrische Gitarren, Saxophon, Ukulele und Gesang/Lichtenfels) und Bernd Maier (Schlagzeug/Nordhalben) als erstklassige, handgemachte Unterhaltungsmusik. Im Programm der Band befinden sich Klassiker von Gruppen und Interpreten wie STS, Simon & Garfunkel, Queen, Supertramp, Johnny Cash, Frank Sinatra oder Robbie Williams.

Am Samstag, 25. März, erklingen sie bei freiem Eintritt im „TECnet-Zentrum“ des Burgkunstadter Kleinkunstvereins „TECnet Obermain“ in Burkersdorf.