Nur dem schnellen Eingreifen von Experten und der Feuerwehren aus Trosdorf, Trunstadt und Oberhaid im Landkreis Bamberg ist es zu verdanken, dass es am vergangenen Sonntagabend nicht zu einer größeren Katastrophe gekommen ist. Mehreren Bewohnern von insgesamt drei Anwesen drohte eine tödliche Kohlenmonoxidvergiftung.
Der Alarmierung der Feuerwehr vorausgegangen war eine Kohlenmonoxid (CO)-Messung eines Heizungsbauers in einem Mehrfamilienhaus in Trosdorf, das vor kurzem mit Pellets beliefert worden war (wir berichteten). Der Heizungsbauer stellte einen CO-Wert von 250 ppm und eine Erwärmung der Pellets fest. Die herbeigerufene Feuerwehr führte daraufhin ebenfalls Messungen unter Atemschutz durch.
Um eine weitere Freisetzung von Kohlenmonoxid zu verhindern, mussten die zu kurz gelagerten Pellets entfernt werden. Im weiteren Einsatzverlauf wurden zwei weitere Anwesen ausfindig gemacht, an die die noch feuchten Pellets geliefert worden waren. Auch hier wurden erhöhte CO-Konzentrationen und steigende Temperaturen festgestellt.
Wichtige Hinweise der Feuerwehren
Die Feuerwehr weist in diesem Zusammenhang eindringlich auf die Gefahren eines erhöhten Kohlenmonoxidgehaltes in der Atemluft hin. Kohlenstoffmonoxid, auch Kohlenmonoxid oder CO genannt, ist ein farb-, geschmack- und geruchloses Gas.
Es kann von den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden. Darüber hinaus wirkt CO hochgiftig auf den menschlichen Körper, insbesondere auf Blut, Nerven und Zellen.
CO bindet sich 300-mal besser als Sauerstoff an das sauerstofftransportierende Hämoglobin im Blut, was zu einer Blockade des Sauerstofftransports und damit zu einem Sauerstoffmangel führt. Erste Symptome können Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Konzentrationsstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen sein.
CO-Vergiftung führt schnell zum Tod
Eine große Gefahr besteht darin, dass diese Symptome von den Betroffenen verharmlost werden können, da die Symptomatik nicht unmittelbar mit einer erhöhten CO-Konzentration in Verbindung gebracht werden muss.
Im weiteren Verlauf einer CO-Vergiftung, d.h. der Erhöhung der Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut, kommt es zu Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzrhythmusstörungen und damit zum Tod.
Kohlenmonoxid entsteht z.B., wenn Holz unvollständig verbrennt und nicht genügend Sauerstoff erhält. Es kann aber auch durch chemische Prozesse entstehen, z.B. bei der Herstellung von Holzpellets.
Pellets in der Regel ungefährlich
Holzpellets werden unter hohem mechanischem Druck und hoher Temperatur zu Pellets gepresst. Dabei wird ein sogenannter Autoxidationsprozess in Gang gesetzt. Dabei wird Kohlenmonoxid aus den frisch gepressten Holzpellets freigesetzt.
In der Regel werden die Pellets beim Hersteller und im Handel so lange gelagert, dass sie entsprechend ausgasen können und für den Endverbraucher keine Gefahr darstellen.
In Einzelfällen kann es jedoch vorkommen, dass noch relativ frische Pellets zum Endkunden gelangen und dort CO freisetzen. In geschlossenen Räumen kann sich Kohlenmonoxid besonders schnell ausbreiten, auch durch Wände und Decken hindurch und über mehrere Stockwerke hinweg.
Gefahren vorbeugen
Um dieser Gefahr vorzubeugen, empfiehlt sich die Installation von CO-Meldern in Räumen wie Wohnräumen mit Kaminofen/Kamin, Heizungsräumen mit Gasthermen, Küchen, in denen mit Gasherd oder Holzofen gekocht wird, sowie Lagerräumen für Holzpellets.
Wichtig ist auch die regelmäßige Wartung von Heizungen, Gasthermen etc. und die regelmäßige Kontrolle des Schornsteins durch den Schornsteinfeger. Außerdem dürfen Holzkohlegrills oder Heizpilze nie in der Wohnung oder Garage betrieben werden.
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