Mehr als 500 Kilogramm Kokain konnte die Polizei jetzt sicherstellen. Zu verdanken haben die Ermittler dies aufmerksamen Mitarbeitern im Zentrallager eines Verbrauchermarktes im Landkreis Bamberg. Am Mittwochabend vergangener Woche verständigten diese die Polizei, weil sie bei routinemäßigen Kontrollen in Bananenkisten mehrere Pakete mit vermutlichem Rauschgift gefunden hatten. Tatsächlich fanden sich in einer Vielzahl der Kartons jeweils ein Kilogramm schwere Rauschgiftpakete.
«Offensichtlich ist bei den Tätern irgendetwas schiefgegangen», ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) am Dienstag (15. Februar). «Sonst hätten sie es vorher geholt.» Erfahrungsgemäß fingen Täter die Ladung direkt am Hafen oder in «Reifehallen» ab. Teile der Bananenlieferung seien bereits an Supermärkte in ganz Franken geliefert worden, sagte der Sprecher. Meist waren in den Kartons Bananen, aber keine Drogen. In einem Würzburger Supermarkt fand die Polizei aber 17 der Päckchen.
Wert: 25 Millionen Euro
Hätten die Täter die Drogen verkauft, hätten sie einen «Großhandelspreis» von etwa 25 Millionen Euro erzielen können, sagte der Sprecher. Die Drogen würden noch kriminaltechnisch untersucht. Die ersten Tests seien aber bei Kokain positiv gewesen.
Aufgrund der Feststellungen übernahm die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER Nordbayern) des Bayerischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes München zusammen mit der Staatsanwaltschaft Bamberg die Ermittlungen vor Ort. Nach umfangreichen Suchmaßnahmen fanden die Ermittler insgesamt mehr als 500 Päckchen mit vermutlichem Kokain.
Wo das Kokain herkam, wird noch ermittelt. Im September 2017 waren in bayerischen Supermärkten große Mengen Koks entdeckt worden. Die Spur konnte man damals nach Ecuador zurückverfolgen. Die Herkunft könnte diesmal die gleiche sein, sagte der BLKA-Sprecher. Genaueres sei aber noch unklar, Tatverdächtige seien noch nicht ermittelt.