Am Mittwoch hat die Kulturministerkonferenz in Berlin entschieden, dass eine, vom Landkreis Bamberg koordinierte, Bewerbung von 17 Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern, die deutsche Einreichung zum Europäischen Kulturerbe-Siegel wird. Wie aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervorgeht, handelt es sich hierbei um die bisher größte länderübergreifende Bewerbung in diesem Bereich. Teil der Bewerbung ist auch die Abtei in Ebrach.
Mit dem Kulturerbe-Siegel zeichnet die Europäische Union seit 2011 Kulturdenkmale, kulturelle Stätten, Gedenkstätten und Kulturlandschaften aus, den europäischen Zusammenwachs besondere Bedeutung haben. Für die Auszeichnung hat sich das Projekt mit dem Namen „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ nun qualifiziert.
Ein Symbol für die europäische Vernetzung
„Unsere zisterziensischen Klosterlandschaften stehen symbolisch und beispielhaft für die europäische Vernetzung und verkörpern die Ideale der Europäischen Union. Ich freue mich deshalb sehr über die Unterstützung der Kulturministerkonferenz und den nun beginnenden europäischen Teil des Verfahrens. Ich danke allen unseren Projektpartnern, der wissenschaftlichen AG und den Fördergebern, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben,“ betonte Landrat Johann Kalb nach der Bekanntgabe des Votums.
Bis zu zwei Kandidaten pro Land
Die Siegelvergabe erfolgt alle zwei Jahre. Jeder Nationalstaat kann dabei bis zu zwei Kandidaten nominieren, von denen die EU-Kommission dann maximal eine Stätte auszeichnet.Ziel und Voraussetzung des Siegels ist es, die historische Rolle in die Gegenwart zu bringen. Die Siegelvergabe in der aktuellen Runde findet im Frühjahr 2024 statt.
Europäischer Fernwanderweg
Seit 2019 bereits setzt die Initiative „Cisterscapes“ zahlreiche länderübergreifende Kooperationsprojekte um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen als europäisches Phänomen erfahrbar machen sollen. So entsteht nach Angaben des Landratsamtes aktuell mit dem Zisterzienserweg auf fast 5000 Kilometern ein neuer europäischer Fernwanderweg, der alle Einzelstätten des Projektes miteinander verbindet und dann in Richtung Burgund, zur Wiege des Ordens, weiterführt.
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