Auf die Gäste in der ausverkauften Turnhalle der Mittelschule Neunkirchen am Brand wartete ein hochkarätiges Programm. Bereits während des Einlasses sorgten „Die Fränkischen“ unter der Leitung von Peter Brieger für hochqualitative Blasmusik – eine Mischung aus böhmischer Blasmusik, fränkischen Weisen und bayerischer „Danzlmusig“.
Nachdem im Festkommers die „Original Schwabachtaler Musikanten“ die Bühne betreten hatten, führte Moderator, Entertainer und Tubist Dominik Eger mit Witz und Charme durch den Abend. Er erläuterte kurzweilig die Entstehungsgeschichte der „Schwabachtaler“.
1970 fing alles an
Aus ganz kleinen Anfängen heraus machten sich die Musikanten nach kurzer Zeit unter ihrem Gründer und Leiter, Alfred Trautner, als beliebte und bekannte Blaskapelle auch über Landkreisgrenzen hinaus einen Namen. Angeregt durch die böhmische Blasmusik von Ernst Mosch und seinen „Egerländer Musikanten“, hielt Trautner Anfang 1970 nach Gleichgesinnten Ausschau, um seinen Wunschtraum vom eigenen Musizieren realisieren zu können.
Nachdem eine Neun-Mann-Besetzung gefunden worden war, konnte am 11. Juli 1970 der erste öffentliche Auftritt unter dem Namen „Original Schwabachtaler Musikanten“ in Etlaswind absolviert werden. Von nun an wurden die jährlichen Auftritte immer mehr und die Veranstaltungen immer größer. Bis heute haben sich die „Schwabachtaler“ in der fränkischen Blasmusikszene zu einer festen Institution entwickelt und sind aus dem Blasmusikgeschehen nicht mehr wegzudenken.
Bewegte Zeiten
Eger konnte einige Gründungsmitglieder am Jubiläumsabend begrüßen. Eine besondere Ehre wurde dem einzigen noch aktiven Gründungsmitglied Konrad Britting zuteil. Er war über viele Jahrzehnte der Moderator der „Schwabachtaler“ und spielt bis heute das Flügelhorn. Konrad Britting ist ununterbrochen seit 53 Jahren Musikant. Dominik Eger überreichte ihm sichtlich stolz eine „Goldene Schallplatte“ anlässlich des 50-jährigen Wirkens Brittings bei den „Schwabachtalern“.
Die schwerste Zeit in der Geschichte der „Schwabachtaler“ war 2015, als der Gründer und Urvater Alfred Trautner nach kurzer und schwerer Krankheit verstarbt. Erika Trautner, die Tochter, hat den bekannten Blasmusikhit „Das Feuer brennt weiter“ umkomponiert, welcher zum Besten gegeben wurde – teilweise von der kompletten Kapelle gesungen.
Aushängeschild für den Landkreis
Der Neunkirchener Bürgermeister Martin Walz dankte den „Schwabachtalern“, dass der Reinerlös wieder im Markt Neunkirchen bleibt. Dieses Mal wird er für den Bau eines Bewegungsparks verwendet. Auch Stammgast Landrat Hermann Ulm griff zum Mikrofon und dankte der Kapelle, dass sie seit Jahrzehnten ein Aushängeschild für den Landkreis Forchheim und die Fränkische Schweiz sei.
Im Konzertteil gab das Orchester unter Leitung von Flügelhornist Robert Häfner zahlreiche hochkarätige Blasmusiktitel zum Besten. Eigens zum Kapellenjubiläum hatte der bekannte Komponist Robert Bernt die Jubiläumspolka „Musik – ein Leben lang“ geschrieben, welche am Abend sogar von Bernt dirigiert wurde. Bei der Polka „Trompetenherz“ glänzten die beiden Solo-Trompeter Robert Häfner und Alois Schmid.
Im Anschluss an das Konzertprogramm konnte Eger einen Überraschungsgast auf die Bühne bitten. Der Stimmenakrobat und Kabarettist Bernd Händel, ehemaliger Sitzungspräsident aus „Fastnacht in Franken“, sorgte für 45 Minuten für Stimmung in der Halle. Dem einhelligen Wunsch der Gäste nach einer Zugabe kam Händel sehr gerne nach. Im Anschluss lud die Kapelle zum traditionellen Tanz bis in die Nacht.
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