Soso, der gemeine Forchheimer und natürlich auch die gemeine Forchheimerin fährt also gerne zu schnell. Dies hat die Auswertung des ersten Tempomessmonats Oktober ergeben (siehe Artikel unten).
Ganze 423 Überschreitungen seien registriert worden, meldet die Stadtverwaltung. Hochgerechnet ergibt das dreizehneinhalb Temposünder am Tag. An machen Stellen halte sich sogar fast jeder Fünfte nicht an das Limit. Nicht schlecht. Aber auch nicht überraschend.
Bleifuß statt Nächstenliebe?
Anders als wahre Nächstenliebe oder Klima-Vernunft ist dem Menschen der Bleifuß bereits in die Wiege gelegt. Schneller, höher, weiter. Und wer auf Vertrauen baut, dass die Wagenlenker wenigstens in Siedlungen Rücksicht auf ihre Umwelt nehmen werden, ist auf dem Holzweg.
Die kürzlich eingeführte Dauer-Blitzerei merzt die Raserei zwar nicht aus, pikst heimische PS-Fans aber immerhin dort, wo es schmerzt: am plattgesessenen, von der Sitzheizung gewärmten Portemonnaie in der Arsc…, äh Gesäßtasche. Mit dem netten Nebeneffekt für den Stadtsäckel, sich selbst mit etwas Trinkgeld aufzupolieren. Aber darum gehe es nicht, wird betont, wichtig sei die Sicherheit der Bürger. Ein hehres Ziel.
Tankrabatt zur Temporeduzierung
Mit allen Mitteln? Weitere Ideen gäbe es viele: Noch sicherer wäre es freilich, wenn sich die Höchstgeschwindigkeit in der Innenstadt schon allein dadurch reduzierte, dass Fahrräder die schnellsten Fortbewegungsmittel sein dürften. Oder wenn erwischte Bleifüßler mit Bier-Entzug bestraft würden. Oder wenn man mit dem Aushub der Archäologen aus der Rathausbaustelle Barrieren auf die Straßen schaufelte, die zum Abbremsen zwängen.
Oder wenn einfach der Tankrabatt zurückkäme – die Kraftstoffe sind scheinbar wieder viel zu billig zur Zeit…
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