„Es ist ein großer Schritt für die Entwicklung von Kirchehrenbach“, sagt Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD): Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) der Gemeinde Kirchehrenbach ist fertig und wurde jetzt einstimmig vom Gemeinderat gebilligt.
Bereits seit Dezember arbeitet die Gemeinde an einer zukunftsweisenden Entwicklungsperspektive für Kirchehrenbach, denn darum dreht sich das Verfahren. „Eigentlich“, so die Rathauschefin, „sollte das Konzept schon eher fertig sein. Durch Corona wurden wir im Zeitrahmen aber zurück katapultiert“, stellt Gebhardt fest.
Zu einer Infoveranstaltung zum ISEK kam keiner
Der FT berichtete immer wieder und stellte das Konzept bereits vor. Der ganzheitliche Planungsansatz wurde unter Beachtung von sozialen, städtebaulichen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Handlungsfeldern mit verschiedensten Akteuren und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet.
Nur: Das Interesse aus der Bürgerschaft zur Mitarbeit war nicht allzu groß. So erinnert sich Diplomgeografin Claudia Roschlau vom Ingenieurbüro BaurConsult beispielsweise an eine Infoversammlung im Juni 2022, zu der kein einziger Bürger in den Rathaussitzungssaal gekommen war.
Kein einziger Bürger hat eine Stellungnahme eingereicht
Zum Verfahren selbst wurde von Bürgern auch keine einzige Stellungnahme eingereicht. Im Oktober 2021 fand jedoch eine „Bürgerwerkstatt“ statt, danach eine Ortsbegehung, später dann eine Klausurtagung des Gemeinderats im April 2022. Da es aufgrund der Coronabeschränkungen oftmals schwierig war, sich persönlich zu treffen konnte vieles nur schriftlich erledigt werden.
Nun aber ist es fertig: ein internes Konzept für die Gemeinde.
Konkret ist noch nichts, was umgesetzt wird, bleibt offen
Doch: „Wir befinden uns allerdings noch nicht im Planungsstatus“, so Roschlau. Was ganz konkret umgesetzt werden soll, steht also noch nicht fest. Von den 26 beteiligten Behörden, Nachbargemeinden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange haben 17 eine Stellungnahme abgegeben. Es handelte sich dabei jedoch nur um geringfügige inhaltliche Ergänzungen sowie redaktionelle Anpassungen, die in das Konzept mit eingearbeitet wurden.
Eine längere Stellungnahme gab es vom Wasserwirtschaftsamt, da Kirchehrenbach am sensiblen Bereich der Wiesent liegt. „An der Wiesent muss einiges verbessert werden“, so die Planerin. Uferbereiche sollen zum Beispiel aufgewertet werden. Was aber das ISEK Kirchehrenbach nicht tangiert, da der gesamte Wiesentbereich im Konzept freigelassen wurde.
Nur als Information ging aus einer behördlichen Stellungnahme auch hervor, das mittelfristig eine Kreisverkehrsanlage an der B 470 gebaut werden und die Bundesstraße in den Talraum der Wiesent verlegt werden soll.
Am interessantesten für private Hausbesitzer könnte die Aufstellung eines Sanierungsgebiets im alten Kernort sein. Denn dafür könnte die Gemeinde im Rahmen des Konzepts ein kommunales Förderprogramm auflegen, aus dem Hauseigentümer für Gebäudesanierungen Zuschüsse bekommen könnten. Dies gelte laut Roschlau etwa in den Straßen rund um die Schule oder den Bahnhof.
Alles sind aber bisher nur Vorschläge, wie die Planerin betonte, da man noch nicht in der Umsetzungsphase sei. Für den Gemeinderat fängt die konkrete Konzeptumsetzung jetzt erst an.
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