"Das ist nicht nur ein Konzept für Ebermannstadt, sondern für die ganze Region", erklärt Andrea Hutzler, Stadträtin (NLE) und Kassier der Abteilung Fußball im Sportverein TSV Ebermannstadt. Sie hat gemeinsam mit den TSVlern und Kollegen aus dem Stadtrat Gründe für die Förderung einer Sanierung des 1975 eingeweihten Sportzentrums zusammengetragen.
"Dabei wurde nachhaltig gedacht und der Zeitgeist aufgenommen. Wenn man zukunftsträchtig plant, dann muss man größer denken", sagt Hutzler. In erster Linie sei es um die Fußballplätze gegangen. Hier sollte angebaut werden, erzählt der Dritte Vorsitzende Georg Striegel. Er erklärt weiter: "Jetzt haben sich die Förderprogramme angeboten. Die würden uns sehr helfen, was aufzubauen, denn wir haben viele Ideen."
Bereits jetzt ist der Verein mit seinen etwa 1400 Mitgliedern im Sportzentrum sehr engagiert. Dieses besteht unter anderen aus einem Gebäude mit Gaststätte, einer Kegelbahn, mehreren Funktionsräumen, drei Rasenplätzen, wovon einer mit einer Leichtathletikanlage ausgestattet ist, einem Kleinspielfeld und einer Tribüne mit Geräteräumen.
Mit Fußball-Stützpunktschule
"Wir haben in 13 Abteilungen ein umfangreiches Angebot an Sportarten und eine tolle Schulkooperation", berichtet Georg Striegel und meint damit das Fußball-Lehrzentrum Fränkische Schweiz, eine Kooperation vom Gymnasium Fränkische Schweiz, der Realschule Ebermannstadt, dem TSV und der SpVgg Greuther Fürth. Das Gymnasium Fränkische Schweiz ist eine anerkannte Fußball-Stützpunktschule, deren Ziel es ist, den Fußballnachwuchs in der Region zu finden und unter Anleitung ausgebildeter Trainer leistungsorientiert zusätzlich zum Vereinssport zu fördern. Als Ausbildungsschule für den DFB-Juniorcoach werden zudem Schüler ab der zehnten Jahrgangsstufe im Rahmen eines Projekt-Seminars zu Jugendtrainern ausgebildet.
"Allein die Abteilung Fußball des TSV Ebermannstadt umfasst 18 aktive Mannschaften. Hier funktioniert Migration besonders gut. Ganze Familien treffen sich hier und werden in die Sportfamilie integriert", erzählt Andrea Hutzler. Mütter mit Migrationshintergrund begleiten ihre Kinder, finden selbst Kontakt und lernen die Sprache. Zudem gibt es Mädchen- und Damenfußball.
Demografischer Wandel
"Durch den demografischen Wandel bestehen für die umliegenden Dörfer im Gemeindegebiet kaum noch Möglichkeiten, den Jugendfußball selbst aufrechtzuerhalten", sagt Andrea Hutzler. Deshalb trainieren zahlreiche Jugendliche aus sämtlichen Ortsteilen und auch aus einigen Nachbargemeinden hier. Um allen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zu bieten, am Sportgelände aktiv zu sein, möchte der TSV das Sportangebot erweitern.
"Neben den baulichen Mängeln wird das Sportzentrum den Anforderungen für Menschen mit Behinderung nicht gerecht", berichtet Andreas Kirchner, Geschäftsstellenleiter der Stadtverwaltung Ebermannstadt. Deshalb sollen zum Beispiel ein barrierefreier Umkleide-Sanitärraum und eine barrierefreie öffentliche Toilette gebaut werden. Die geschätzten Bruttokosten für die baulichen Sanierungsmaßnahmen betragen etwa 2,7 Millionen Euro.
Kunstrasenplatz erwünscht
Der TSV wünscht sich zusätzlich noch einen Kunstrasenplatz, eine Schuhwaschanlage, einen Fitnessraum, eine LED-Flutlichtanlage für den Hauptplatz, die Umrüstung der weiteren Flutlichtanlagen auf LED und eine Neugestaltung der Kegelbahn für etwa 1,3 Millionen Euro. Für die Restfinanzierung des Kunstrasenplatzes kann sich Andrea Hutzler ein Crowdfunding-Projekt vorstellen, bei dem für einzelne Quadratmeter Patenschaften übernommen werden können. Der Fitnessraum würde für Kurse für Kinder, Behinderte und Senioren genutzt werden können.
Kirchner erklärt, dass die Verwaltung Anträge auf Erhalt von Zuweisungen nach dem Bayerischen Finanzausgleichsgesetz stelle. Außerdem habe sich die Stadt für das Bund-Länder-Förderprogramm "Investitionspakt Sportstätten" beworben: "Hier hat sich Umweltminister Thorsten Glauber sehr für uns stark gemacht. Unser erster Antrag ist wohl rausgeflogen, aber man hat uns in Aussicht gestellt, dass wir uns noch mal bewerben können."
Bundesförderprogramm
Zudem habe man sich beim Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" beworben. Hier freue man sich über Unterstützung durch den SPD-Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz (Bamberg/Forchheim) und die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme (SPD, Bayreuth/Forchheim), berichtet Andreas Kirchner.
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert (Bayreuth/Forchheim) unterstützt ebenfalls und hat einen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geschrieben, damit das Sportzentrum gefördert wird. Sie verrät, dass sie zehn Bewerbungen für dieses Programm habe. Sie sei froh, wenn sie eines oder zwei durchbekommen könnte. "Ich war in Ebermannstadt und weiß, dass das Mehrwert für die Region hat. Deshalb wollte ich Druck machen und dafür kämpfen", erläutert Silke Launert.
Zusammenfassend meint Andrea Hutzler: "Sport und soziale Kontakte zählen zum Reichtum einer Gesellschaft. Das sind die Säulen, die uns soziale Wesen ausmachen. Dafür stellt unser Sportzentrum einen unschätzbaren Wert für unser Gemeindeleben dar."