Am frühen Dienstagabend heulten die Sirenen über den Dächern einiger Orte im Steigerwald. Ein Großaufgebot der Feuerwehr war von der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt kurz nach 18.30 Uhr zu einem Einsatz mit dem Stichwort „B 4 − Brand Scheune“ nach Trossenfurt alarmiert worden.
Vor Ort stellte sich die Lage aber weniger dramatisch dar. Anstatt einer Scheune brannte auf auf dem Flurstück „Pfaffenberg“ ein landwirtschaftlicher Unterstand mit zwei darin gelagerten Heuballen.
Die Polizei meldete noch am Vormittag nach, dass ein Jugendlicher im Verdacht steht, am Dienstagabend eine Scheune in Brand gesetzt zu haben.
Dennoch war der Brand weithin sichtbar. Sogar im über zwei Kilometer Luftlinie entfernten Dankenfeld sahen Dorfbewohner eine dreiteilige Feuersäule und dicken schwarzen Rauch am Abendhimmel. Das bestätigte auch Einsatzleiter Norbert Gülta, der federführende Kommandant der Gemeinde Oberaurach: „Bei unserem Eintreffen wenige Minuten nach dem Alarm stand die Holzkonstruktion lichterloh in Vollbrand.“ Die meterhohen Flammen hatten die insgesamt acht Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren aus Kirchaich und Weisbrunn schnell unter Kontrolle.
Suche nach Glutnestern
Ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende Bäume und auf einen in der Nähe abgestellten landwirtschaftlichen Anhänger wurde verhindert. Dennoch zogen sich die Löscharbeiten über eine Stunde hin, galt es doch mit der Wärmebildkamera versteckte Glutnester ausfindig zu machen.
Zu dem vermeintlichen Großeinsatz waren insgesamt 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren Kirchaich, Dankenfeld, Trossenfurt-Tretzendorf, Eltmann, Weisbrunn sowie Priesendorf und Neuhausen aus dem angrenzenden Landkreis Bamberg alarmiert.
Kreisbrandinspektor Thomas Neeb machte sich zusammen mit den Kreisbrandmeistern Bernhard Finger und Fabian Hümmer vor Ort ein Bild der Lage. Von dem etwa 40 Quadratmeter großen Holzunterstand, der in der Verlängerung der Straße „An der Steige“ etwa 250 Meter außerhalb von Trossenfurt stand, blieb nur noch ein verkohltes Gerippe übrig.
Brandursache ist unklar
Weder Menschen noch Tiere kamen bei dem Brand zu Schaden. Am Abend meldete sich ein Jugendlicher bei der Polizei Haßfurt. Dem Sachstand nach hatte dieser vor dem Scheunenbrand einen Heuhaufen in der Nähe in Brand gesetzt.
Inwieweit ein Zusammenhang mit dem Brand des Heulagers besteht, wird nun durch die Polizeiinspektion Haßfurt ermittelt. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 1000 Euro.