Kollisionen
Drei schwere Unfälle in Serie im Kreis Haßberge
Zwei Motorradfahrer sind bei einer Kollision ihrer Maschinen zwischen Obertheres und Buch lebensgefährlich verletzt worden; auf dem Feld hinten liegt die andere Maschine.
Zwei Motorradfahrer sind bei einer Kollision ihrer Maschinen zwischen Obertheres und Buch lebensgefährlich verletzt worden; auf dem Feld hinten liegt die andere Maschine.
Christian Licha
Der Fahrer dieses Kleintransporters prallte auf der A 70 bei Knetzgau gegen die Außenleitplanke. Der 78-Jährige wurde mittelschwer verletzt.
Der Fahrer dieses Kleintransporters prallte auf der A 70 bei Knetzgau gegen die Außenleitplanke. Der 78-Jährige wurde mittelschwer verletzt.
Michael Will
Die Enduro des vorausfahrenden Bikers liegt völlig zerstört auf der Straße. Mitarbeiter von Rettungsdienst und Feuerwehr waren im Einsatz.
Die Enduro des vorausfahrenden Bikers liegt völlig zerstört auf der Straße. Mitarbeiter von Rettungsdienst und Feuerwehr waren im Einsatz.
Michael Will
Die andere Maschine wurde in ein angrenzendes Feld katapultiert.
Die andere Maschine wurde in ein angrenzendes Feld katapultiert.
Michael Will
Eine Familie in einem nachfolgenden Mercedes konnte dem Kleintransporter nicht mehr ausweichen und prallte gegen das Fahrzeug. Vier Insassen wurden dabei leicht verletzt.
Eine Familie in einem nachfolgenden Mercedes konnte dem Kleintransporter nicht mehr ausweichen und prallte gegen das Fahrzeug. Vier Insassen wurden dabei leicht verletzt.
Michael Will
F-Signet von Michael Will Fränkischer Tag
LKR Haßberge – Bei Verkehrsunfällen am Sonntag im Landkreis Haßberge wurden zehn Personen verletzt, zwei sogar lebensgefährlich.

Herrliches Spätsommerwetter lud am Wochenende zu Ausflügen ein. Doch in drei Fällen endeten die Fahrten durch den Landkreis Haßberge am Sonntag tragisch. Eine Serie schwerer Verkehrsunfälle hat Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei im Landkreis auf Trab gehalten. Innerhalb von drei Stunden wurden bei drei Kollisionen insgesamt zehn Menschen verletzt, zwei von ihnen sogar lebensgefährlich.

Auto auf Autobahn zurückgeschleudert

Die unheilvolle Serie begann gegen 11.15 Uhr mit dem Zusammenstoß eines Kleintransporters mit einem Pkw auf der Maintalautobahn A 70 zwischen Bamberg und Schweinfurt.

Kurz nach der Anschlussstelle Knetzgau in Fahrtrichtung Theres war nach Angaben der Polizei ein 78 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Lichtenfels mit seinem Kleintransporter aus unklarer Ursache nach rechts von der Autobahn abgekommen, fuhr über den Standstreifen und prallte gegen die Außenleitplanke. Der Wagen wurde auf die Autobahn zurückgeschleudert und von dem nachfolgenden Mercedes einer Familie aus Niedersachsen erfasst. Nach der Kollision blieb der Lieferwagen quer auf der Überholspur stehen, der Mercedes prallte gegen die Außenleitplanke und blieb dort schwer beschädigt stehen.

Während der 78-jährige Unfallverursacher mittelschwere Verletzungen erlitt, kamen die vier Insassen des Autos, zwei 27-Jährige sowie 55 und 59 Jahre alte Personen, mit leichteren Verletzungen davon. Alle fünf Verletzten wurden in zwei Kliniken nach Schweinfurt gebracht. Die Maintalautobahn blieb für rund eineinhalb Stunden zwischen den Anschlussstellen Knetzgau und Theres vollständig gesperrt. Es bildete sich ein Rückstau auf rund fünfeinhalb Kilometern Länge.

Zusammenstoß zweier Motorräder

Der folgenschwerste Unfall an diesem Sonntag ereignete sich gegen 12.50 Uhr auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Obertheres und Buch. Dort waren zwei Motorräder zusammengestoßen. Beide Fahrer im Alter von 25 und 24 Jahren aus den Landkreisen Haßberge und Schweinfurt wurden lebensgefährlich verletzt und mussten mit Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen werden. Bei den Zweirädern handelt es sich um eine Enduro mit einem HAS-Kennzeichen und eine Yamaha mit Zulassung im Landkreis Schweinfurt.

Zum genauen Unfallhergang konnten die Beamten der Polizei-Inspektion Haßfurt vor Ort noch keine sicheren Aussagen treffen. Zum Unfallort ist ein Sachverständiger beordert worden, dessen Aufgabe es ist, die genaue Unfallursache zu ermitteln.

Gerade beim Mittagessen in ihrem Wohnhaus in Buch, wurden Philipp Bohnengel und sein Vater Peter Bohnengel Augenzeugen des Unfalls. „Wir hatten das ganze Umfeld im Blickfeld und sahen, wie die zwei Motorradfahrer ankamen und der vordere mit der Motocross-Maschine langsamer wurde“, beschreibt der Sohn das Geschehen. Der andere Fahrer habe überholen wollen. „Der Überholende hat so einen hohen Bogen gemacht, dass er einige Meter von der Straße entfernt auf einem Acker landete“, schildert Peter Bohnengel das Szenario.

Sein Sohn ergänzt: „Man hat gesehen, wie die Einzelteile der beiden Maschinen durch die Luft geflogen sind.“

Die Bucher Familie setzte einen Notruf ab. Vater und Sohn eilten zur Unfallstelle und leisteten zusammen mit einem Paar, das mit Fahrrädern unterwegs war, sowie einem Autofahrer Erste Hilfe.

Peter Bohnengel lobte das sehr schnelle Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Buch am Unfallort. Auch das Rote Kreuz und die beiden Rettungshubschrauber waren binnen kurzer Zeit vor Ort.

Auch hier war die Straße für mehrere Stunden komplett gesperrt; eine provisorische Umleitung über einen Flurbereinigungsweg wurde eingerichtet.

Kollision auf der Kreuzung

Gegen 14.15 Uhr ereignete sich ein weiterer Verkehrsunfall, diesmal auf der Kreisstraße zwischen Haßfurt und Ebern an der Einmündung zum Gewerbegebiet „Godelstatt“ bei Haßfurt. Zwei Autos sind dabei offenbar aufgrund einer Vorfahrtsverletzung zusammengestoßen. Nach ersten Erkenntnissen war ein VW Touran vom Gewerbegebiet „Godelstatt“ in die vorfahrtsberechtigte Prappacher Straße eingefahren und hatte dabei einen aus Richtung Haßfurt nahenden anderen VW Touran übersehen. Beide Fahrzeugen stießen auf der Kreuzung zusammen und wurden schwer beschädigt. Im Fahrzeug des mutmaßlichen Unfallverursachers saßen neben dem 37 Jahre alten Fahrer aus Haßfurt noch drei Kinder. Im anderen Auto saß ein 53 und 54 Jahre altes Ehepaar aus Ebern.

Alle drei Erwachsenen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Die drei Kinder wurden noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes von Angehörigen nach Hause gefahren; ob sie ebenfalls verletzt wurden, war zunächst nicht klar.

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