Feueralarm
Wohnhausbrand in Haßfurt: Nachbarn im Löscheinsatz
Von der Mainbrücke aus sah eine Augenzeugin den Balkon dieses Hauses in Flammen und setzte sofort einen Notruf ab. Die Nachbarn löschten währenddessen mit einem Gartenschlauch.
Von der Mainbrücke aus sah eine Augenzeugin den Balkon dieses Hauses in Flammen und setzte sofort einen Notruf ab. Die Nachbarn löschten währenddessen mit einem Gartenschlauch.
Christian Licha
F-Signet von Christian Licha Fränkischer Tag
Haßfurt – Einer Augenzeugin und tatkräftigen Nachbarn ist es zu verdanken, dass ein Brand an einem Wohnhaus in Haßfurt am Mittwoch nicht noch Schlimmer endete.

Gegen 12.15 Uhr entdeckte eine Autofahrerin, die gerade die Mainbrücke passierte, Flammen auf dem Balkon eines Hauses  auf  der  sogenannten

Voitsinsel, einem Anwesen östlich neben dem Sportheim des FC Haßfurt. Sofort eilte die Frau zum Ort des Geschehens und setzte einen Notruf ab. Die Nachbarn unternahmen währenddessen Löschversuche mit einem Gartenschlauch, die von Erfolg gekrönt waren.

Polizisten mit Rauchgasvergiftung

„Bei unserer Ankunft waren keine Flammen mehr zu sehen“, sagte der Haßfurter Kommandant und Einsatzleiter Christian Meisch, dessen 22 Feuerwehrleute mit sechs Kameraden aus Sylbach schnell vor Ort waren. In der Alarmierung der Integrierten Leitstelle Schweinfurt war noch von einer „Person in Gefahr“ die Rede. Anfänglich konnte nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Hausbesitzer und seine Frau noch in dem Gebäude befinden. Deshalb verschafften sich vor dem Eintreffen der Feuerwehr zwei Beamte der Polizei-Inspektion Haßfurt Zutritt in das Haus und suchten mit einem Feuerlöscher in der Hand nach den Bewohnern. Dabei erlitten die zwei Polizisten eine leichte Rauchgasintoxikation, wie Ingo Stöhlein als Einsatzleiter des Rettungsdienstes berichtete. Die beiden Verletzten wurden in einem Rettungswagen untersucht, wobei ein Krankenhausaufenthalt nicht notwendig wurde. Schließlich stellte sich heraus, dass beide Bewohner nicht daheim waren.

Einsatz dauerte drei Stunden

Die Schwiegertochter des Hausbesitzers sagte: „Etwa eine Stunde vor dem Brand war ich noch im Haus, um Sachen zu holen. Zu diesem Zeitpunkt deutete überhaupt nichts auf ein Feuer hin.“ Weder sei etwas zu sehen gewesen noch habe sie Brandgeruch wahrgenommen.

Die Feuerwehr befreite das Haus vom Qualm und suchte mit der Wärmebildkamera nach versteckten Glutnestern. Dabei kam auch die Drehleiter zum Einsatz, mit deren Hilfe einige Dachziegel entfernt wurden, um den Zustand der Dämmung zu überprüfen. Nach etwa drei Stunden war der Einsatz der Wehr beendet.

Schadenshöhe noch unklar

Zuvor hatten sich auch Kreisbrandinspektor Andreas Franz, Kreisbrandmeister Peter Schüler und Haßfurts Bürgermeister Günther Werner am Einsatzort ein Bild von der Lage gemacht.

Zur Brandursache, die von der Haßfurter Polizei ermittelt wird, konnten während des Einsatzes noch keine klaren Aussagen getroffen werden. Ein technischer Defekt, eventuell durch die am Balkon installierte Satellitenschüssel, kann nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Beamter. Auch die Schadenshöhe konnte noch nicht beziffert werden.

Inhalt teilen

Oder kopieren Sie den Link: