Ganz Eltmann fiebert nach Jahren der Pause schon seit Wochen seinem großen sportlichen Event, dem „Mainathlon“, entgegen, der am 16. Juli sicher wieder Hunderte Sportler und Zuschauer anziehen wird. Mit einem „Kick off“ lockte man nun über 150 Sportler und Fans in die Stadthalle. Sie alle wollten den wohl derzeit bekanntesten und gefragtesten Extremsportler Jonas Deichmann erleben. Deichmann hat mit seinem „Triathlon um die ganze Welt“ Schlagzeilen gemacht und einen einmaligen Rekord aufgestellt. Eindrucksvoll und mitreißend gab er einen Einblick in dieses unvorstellbare Abenteuer.
Bürgermeister Michael Ziegler nannte den Mainathlon ein sportliches Hochereignis mit einem Programm nicht nur für die Stadt, sondern für ganz Bayern und Deutschland. Im Mittelpunkt steht der Triathlon, bei dem die Teilnehmer 750 Meter schwimmen, 23 Kilometer Rad fahren und einen 7,3 Kilometer langen Lauf hinter sich zu bringen haben. Da wird manchem die Puste ausgehen, aber was ist das schon gegenüber dem, was Jonas Deichmann bei seinem Triathlon um die Welt geleistet hat? Er ist dabei in 14 Monaten auf verschiedenen Kontinenten 460 Kilometer geschwommen, 5000 Kilometer gelaufen und 21.500 Kilometer mit dem Rad gefahren.
Felix Pfuhlmann vom Mainathlon-Team zeigte sich stolz, dass man einen solchen „Extrem- und Ultra-Sportler“ in Eltmann präsentieren könne. Schließlich habe dieser den Globus umrundet und sei in Mexico in einem wahren Medienspektakel gefeiert worden.
In über 100 Länder gekommen
Mit eindrucksvollen Bildern zeigte der 34-Jährige seinen Gästen, was er unterwegs in der Welt erlebt hat. „Es waren auf jeden Fall die besten 14 Monate meines Lebens, aber sie waren hart.“
2017 begann es mit der 14.000 Kilometer langen Strecke durch Europa von Portugal bis Wladiwostok in Sibirien. Dann war es die Panamericana mit 21.000 Kilometern in 97 Tagen und schließlich die „Cap to Cap-Tour“ vom Nordkap bis Südafrika, „wo ich sogar eine Nacht in einer ägyptischen Gefängniszelle verbringen musste und mir mitten in der Sahara eine Lebensmittelvergiftung zuzog“. Auf diese Weise sei er bis jetzt in über 100 Länder gekommen und habe dort viel gesehen.
Eigentlich sei er Profi-Radfahrer, kein Läufer und Schwimmer, sagte Deichmann. Die Hobby-Triathleten interessierte, wie man so etwas durchhalten könne und ob er auch seinen Kopf trainiere. Deichmann: „Ja, ich habe aber keinen Psychologen, nur eine besondere Trainingstechnik. Ich nehme mein Fahrrad wie einen Hometrainer vor eine weiße Wand. Da kann man sich nur mit sich selbst beschäftigen und das ist ein perfektes Mentaltraining.“
In einer Eiskammer habe er sich auch ein wenig auf die sibirische Kälte eingestimmt.
Der Odeonsplatz in München war Ausgangs- und Zielpunkt. „Dabei war das Losfahren das Schönste, nicht das Ankommen.“ Deichmann erzählte, wie Salzwasser beim Schwimmen die Haut zerstört, welche Probleme er wegen der Corona-Pandemie in der Türkei hatte und dass es noch friedlich wirkte, als e durch Moldawien und die Ukraine ging. „Im Fernsehen sehe ich heute, dass einige Gebäude nicht mehr stehen. Ein Freund fährt Panzer und ein anderer ist geflüchtet.“
Besonders verrückte Erlebnisse hatte Deichmann in Mexiko
Natürlich schwärmte er von den Höhepunkten. „Auf dem vereisten Baikalsee bei minus 20 Grad zu übernachten, war für mich eines der schönsten Erlebnisse.“ In Mexiko begleitete ihn ein Hund über 100 Kilometer weit.
Diese Erlebnisse sind auf seinen Bildern festgehalten, zu 90 Prozent war Deichmann bei dieser Weltreise auf sich allein gestellt war, er hatte nur an bestimmten Stellen Filmer dabei. In seinem Buch „Das Limit bin nur ich“ kann man diese Weltumrundung miterleben.
Und ab 19. Mai kommt auch der Kinofilm mit dem gleichen Titel auf die Leinwand. Zum Schluss verriet er, dass es noch einmal rund um die Welt gehe, „aber es ist streng geheim, wie es gemacht wird“.