Druckgrafiken
„Covent-Garden“ und mehr in Eltmann
Künstler Dieter Kraft stellt seine Druckgrafiken in der Galerie an der Stadtmauer in Eltmann aus
Künstler Dieter Kraft (sitzend) bei der Vorstellung seiner Werke mit den Galeristen Gerold Jakob und seiner Frau Regine, Dr. Udo Hobert und Bürgermeister Michael Ziegler (von links)
Günther Geiling
F-Signet von Günther Geiling Fränkischer Tag
Eltmann – Weil jeder Schritt bis zum fertigen Werk variiert werden kann, erschafft Dieter Kraft Unikate. Bei der Vernissage staunten Gäste und Laudator.

„Oft steht am Anfang eine Detailvergrößerung und später kommt es zu maßlosem Erstaunen, wenn man das Ausgangsmotiv mit dem ersten Druck vergleicht, dies umso mehr nach dem ersten Farbauftrag.“ So beschrieb Laudator Dr. Udo Hobert die Kunstwerke des Künstlers Dieter Kraft, der im Rahmen einer Vernissage sein Schaffen und seine besondere Technik auch der Öffentlichkeit präsentierte. In Kombination mit dem Farbspiel wird das Ausgangsmotiv zu einem harmonischen Druck, der mit künstlerischer Kraft verzaubert.

Dieter Kraft stellt seine Druckgrafiken in der Galerie an der Stadtmauer in Eltmann aus
„Durchblick 2“ hat der Künstler dieses Bild betitelt.
Günther Geiling

In der „Galerie an der Stadtmauer“ konnten die Gäste Bilder wie „Covent-Garden“, „Päonie tanzt“, „Durchblick“ oder „das Ahornblatt will schwimmen“ bestaunen und Gerold Jakob, der Geschäftsführer der Galerie, begrüßte die Gäste in den schönen Räumen, in denen sogar noch ein Teil der alten Stadtmauer zu sehen ist.

„Heute will ein Schüler einmal seinen Lehrer loben“

Dr. Udo Hobert von der Radierwerkstatt in Schweinfurt verstand es, Dieter Kraft und sein Schaffen in den Vordergrund zu rücken. „Meist loben Lehrer ihre Schüler, aber heute will einmal ein Schüler seinen Lehrer loben, mit dem er seit zehn Jahren zusammenarbeitet, und ihn als darstellenden Künstler vorstellen, obwohl er eigentlich keine Vorstellung mehr braucht.“

Dieter Kraft stellt seine Druckgrafiken in der Galerie an der Stadtmauer in Eltmann aus
Verfremdungen aus der Natur sind bei Dieter Kraft sehr beliebt, hier mit „das Ahornblatt will schwimmen“.
Günther Geiling

„Von der Schwarzweißfotografie kommend hat er uns dann eine neue künstlerische Welt eröffnet und eine völlig andere Dimension der Abstraktion und Radierung. Und da gehört Wagemut dazu.“ Laudator Dr. Hobert erläuterte kurz die Technik des Tiefdrucks, bei dem am Anfang oft eine Detailvergrößerung stehe. Ausgangspunkt sei immer eine Zeichnung, ein Gemälde oder eine Fotografie. Diese wird auf Overhead-Folie und dann mit UV-Licht auf eine lichtempfindliche Platte übertragen.

Das Bild werde dann in Wasserbad entwickelt und so entstehe eine Tiefdruckplatte. Die Tiefdruckplatte könne dann mit einer oder mehreren Farben zu Papier gebracht werden. Dadurch, dass jeder einzelne Schritt variiert werden könne, entstünden Unikate, von denen keines dem anderen gleiche. „So ist Dieter Kraft ist mit seiner künstlerischen Tätigkeit ein Beispiel dafür, dass Kreativität mit zunehmendem Alter nicht nachlassen muss!“

Dieter Kraft stellt seine Druckgrafiken in der Galerie an der Stadtmauer in Eltmann aus
Die Vernissage mit den Kunstwerken von Dieter Kraft stieß auf ein außerordentliches Interesse.
Günther Geiling

Die „Fotogravur-Arbeiten-“ des Künstlers boten eine Vielfalt an künstlerischen Eindrücken und die „Bildtitel“ reizten zu einer Kommunikation für den Betrachter oder stellten das Werk in ein besonderes Licht. Dabei geht Dieter Kraft viel lieber der Interpretation seiner Arbeiten aus dem Weg das will er den Besuchern überlassen, „denn es kommt nicht darauf an, ob die Bilder gefallen. Ich zeige, was ich dabei empfinde oder was man darin sehen könnte“.

In den Werken wurde deutlich, dass Dieter Kraft Ablichtungen aus der freien Natur gerne als Ausgangspunkt nimmt. Fotografiertes wie Schilf, Blätter oder Zweige lassen sich noch erkennen, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Die Arbeit des Künstlers ist mehr der Weg von der Wirklichkeitswiedergabe über Verfremdungen zur eigenen Form der Abstraktion.

Für einen guten Zweck

Die Ausstellung war mit einem besonderen Nebeneffekt verbunden, denn mit jedem Kauf eines Werkes oder auch von Kunstdrucken in Kartenform unterstützen die Besucher der Ausstellung den Verein „Khublei – Hilfe für Nordost-Indien“. Dessen Vorsitzender Gerhard Albert stellte kurz die Region dar, die sehr arm und strukturschwach sei und wo es keine Straßen und wenig Schulen gebe. Manchmal gebe es nur eine Grundschule und deswegen stehe man jetzt vor einer großen Sache, dem Bau einer High-School für die 11. und 12. Klasse. Außerdem sorge man mit Patenschaften und Projekten dafür, den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Dabei kämen 100 Prozent der Spenden an und alle anderen Arbeiten würden ehrenamtlich ausgeübt.

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