Einweihung
Knetzgauer strömen zum neuen Musikheim
In Knetzgau wurde am Wochenende das neue Musikheim eingeweiht
Zahlreiche Besucher bestaunten das Musikheim des Musikvereins Knetzgau in seiner neuen Form und Pracht.
Sabine Weinbeer
F-Signet von Sabine Weinbeer Fränkischer Tag
Knetzgau – Vorhaben selbst in die Hand genommen: Um die Baukosten möglichst niedrig zu halten, musste sich der Musikverein Knetzgau etwas ausdenken.

Der Musikverein Knetzgau feierte am Wochenende im Zeichen der Musik die Einweihung des neuen Musikheims. Getreu dem Motto „Mut steht am Anfang, Glück am Ende“ konnten nach dem Spatenstich im Januar 2018 die neuen Orchesterräume in der Sudetenstraße im November 2019 musikalisch bezogen werden. Nun wurde die offizielle Einweihungsfeier mit einem Tag der offenen Tür nachgeholt.

In Knetzgau wurde am Wochenende das neue Musikheim eingeweiht
Ein Blick in den Probenraum des neuen Musikheims.
Sabine Weinbeer

Zahlreiche Besucher bestaunten das Musikheim in seiner neuen Form und Pracht. Außerdem durften die Gäste Musik erfahren, schnuppern und ausprobieren und einen Blick hinter die Kulissen der Räumlichkeiten werfen.

In Knetzgau wurde am Wochenende das neue Musikheim eingeweiht
: Im Zeichen der Musik feierte der Musikverein Knetzgau am Wochenende die Einweihung des neuen Musikheims.
Sabine Weinbeer

Im Beisein von geladenen Gästen zeigte sich die Vorsitzende Barbara Schenk bei der offiziellen Einweihungsfeier am Sonntagvormittag stolz: „Wir haben es geschafft“. Schenk reflektierte den Bauablauf und ging zunächst auf die Geschichte der 1961 neu gegründeten Jugendblaskapelle ein, die auf der Suche nach geeigneten Räumen war. Der passende Baugrund fand sich am damaligen Ortsrand von Knetzgau hinter dem TSV-Sportplatz, auf dem das neue Vereinsheim im Juli 1965 bezogen werden konnte. Damals wie heute sei Eigenleistung ein wesentlicher Faktor für ein gutes Gelingen der Bauarbeiten gewesen.

In Knetzgau wurde am Wochenende das neue Musikheim eingeweiht
Auch die Tracht der Musikerinnen und Musiker durften die Gäste beim Tag der offenen Tür beim Musikverein Knetzgau anschauen.
Sabine Weinbeer

Wie Schenk weiter ausführte, alterte die Bausubstanz im Laufe der Jahrzehnte und wurde dringend renovierungsbedürftig. Im Februar 2016 sei dann während einer Jahresversammlung die zündende Entscheidung gefallen: „Wir wagen einen Neubau.“ Der Zeitpunkt schien gut, sagte die Vorsitzende. Denn der Verein zählte 45 Aktive mit einem schlagkräftigen Vorstand, es gab Handwerker in den eigenen Reihen, günstige Bauzinsen und die Aussicht auf Fördermittel. Die Euphorie sei groß gewesen und es habe sich spontan ein Planungsteam gebildet, um Hürden wie die Finanzierung anzugehen. Die lag damals bei 215.000 Euro.

Während der Finanzierungsplan erarbeitet wurde, stiegen die Preise auf dem Bau

Wie Schenk weiter berichtete, wurden eifrig Spenden gesammelt und das Eigenkapital durch Einnahmen aus Veranstaltungen aufgestockt, um letztendlich das Darlehen zu reduzieren. Um die Bausumme trotz steigender Preise auf 214.000 Euro zu senken, wurde die Eigenleistung nochmals ausgeweitet und ganze Gewerke von Mitgliedern selbst ausgeführt.

Während der Planungs- und Bauphase stand laut Schenk Architekt Herbert Hein stets mit Rat und Tat zur Seite. Ihm galt ein besonderer Dank. Schenk hob aber auch über 1700 freiwillig geleistete Arbeitsstunden hervor. Die Vorsitzende dankte zudem den Projektteams und allen am Bau Beteiligten.

„Der Musikverein Knetzgau hat sein Schicksal selbst in die Hand genommen“

Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus zeigte sich erfreut, dass der Musikverein sein Schicksal selbst in die Hand genommen habe. Paulus verknüpfte viele Erinnerungen an das einstige Musikheim, in dem er selbst als aktiver Musiker Probenabende verbrachte. Paulus honorierte das Engagement des Musikvereins für die Öffentlichkeit. Mit „Respekt und Hut ab“ zollte Architekt Herbert Hein dem Projekt seine Anerkennung. Er freute sich, dass es gelungen sei, gemeinsam ein Haus zu schaffen, in dem Musik lebt, um gemeinsame musikalische Stunden zu verbringen. Ein besonderer Dank galt aber auch seitens der Vereinsmitglieder der Vorsitzenden Barbara Schenk für das große Engagement, um die Vision eines Neubaus zu verwirklichen.

In Knetzgau wurde am Wochenende das neue Musikheim eingeweiht
Den Segen für die neuen Orchesterräume spendete Pastoralreferent Johannes Simon.
Sabine Weinbeer

Den Segen für die neuen Räume spendete Pastoralreferent Johannes Simon. Er dankte in seinen Gebeten für ein gelungenes Werk. Mit der Einspielung des Liedes „Fuhr der böse Geist in Saul“ spannte Simon einen Bogen als Motivation für alle, die Musik machen und lieben, quasi als Gegenmittel gegen den Trübsinn. Musik öffne das Herz und den Raum zwischen Himmel und Erde und erleichtere die Seele des Menschen.

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