Bildstock-Segnung
Marterl gibt es nicht nur in Oberbayern
Auf der Säule das Bildwerk mit dem gekreuzigten Christus und der Ortspatronin der heiligen Anna (rechts)
Auf der Säule das Bildwerk mit dem gekreuzigten Christus und der Ortspatronin der heiligen Anna (rechts)
Günther Geiling
Das Patrozinium wurde am Sonntag in Stettfeld mit der Prozession durch den Ort, der Segnung des Marterls, der Kräuterweihe und einem anschließenden Umtrunk feierlich begangen.
Das Patrozinium wurde am Sonntag in Stettfeld mit der Prozession durch den Ort, der Segnung des Marterls, der Kräuterweihe und einem anschließenden Umtrunk feierlich begangen.
Günther Geiling
F-Signet von Günther Geiling Fränkischer Tag
Ebelsbach – Künstler Andreas Klesse schenkt seiner Gemeinde Stettfeld einen Bildstock und führt damit eine alte, fränkische Tradition fort.

Viel hat die Gemeinde Stettfeld in den letzten Jahren in die Neugestaltung ihrer Hauptstraße investiert, und nicht nur das idyllische Ensemble von Rathaus und Pfarrkirche zieht die Blicke der Besucher auf sich. Nun fällt auch noch ein neuer Bildstock aus weißem Sandstein auf, den der heimische Künstler Andreas Klesse geschaffen hat und der einen Bogen zur Ortskirche und zur Kapelle der Ortspatronin St. Anna spannt. Die Segnung dieses religiösen Denkmals wurde nun am Sonntag mit der Feier des Patroziniums der heiligen Anna feierlich begangen.

Auch die Corona-Pandemie ist nicht ganz unschuldig an dem neuen Bildstock; denn der Beginn dieser künstlerischen Arbeit im März 2020 fiel genau mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen, wo keine Ausstellungen mehr möglich waren und auch die Aufträge auf ein Mindestmaß beschränkt blieben. Es war auch die Zeit, als der junge Bildhauer Andreas Klesse den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und Aufträge etwas hinausgeschoben wurden.

Fortführen einer alten fränkischen Tradition

„Da kam mir die Idee, einen Bildstock zu schaffen und ihn meiner Gemeinde zu schenken. Den letzten Anstoß dazu gab mir auch noch ein Sandstein, der beim Abriss einer Fenstereinrahmung eines nachbarlichen Hauses sichtbar wurde. Ich wollte aber ebenso an die alte Tradition der Aufstellung von Bildstöcken erinnern, die in Franken über Jahrhunderte gepflegt wurde.“

Mit der Schaffung eines neuen Bildstockes für seine Heimatgemeinde rückte er die Ortsgeschichte in den Vordergrund. Der Tabernakelpfeiler zeigt nämlich als religiöses Zeichen den gekreuzigten Christus in der Hauptansicht, während der Betrachter links die Himmelfahrt Mariens sieht, die auf die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ hinweist. Rechts entdeckt er die hl. Anna, die Ortspatronin von Stettfeld.

Diskussion über Standort

Der richtige Platz für solch einen eindrucksvollen Bildstock war längere Zeit in der Diskussion unter den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch im Gemeinderat. Genannt wurden alternative Plätze in der Nähe des Friedhofs oder seitlich des historischen Rathauses. Am Schluss konnte man sich aber doch auf eine gut sichtbare Stelle an der „Hauptstraße“ und am östlichen Dorfplatz einigen. „Dieser Standort freut mich ganz besonders, weil ich dort an der Seeringstraße aufgewachsen bin“, zeigte sich der Künstler mit der Wahl sehr zufrieden.

In einer feierlichen Prozession zog die Kirchengemeinde, begleitet von der Blaskapelle des Musikvereins, zu besagtemn Platz, wo der Bildstock gesegnet wurde. Pfarrer Rusin sprach von einem „wichtigen Ereignis, das sicherlich in die Chronik der Gemeinde Stettfeld eingeht“.

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