„Es muss in einem reichen Land wie Deutschland möglich sein, in Würde zu altern“, betont Marietta Eder, stellvertretende Geschäftsführerin von Ver.di Schweinfurt, und fügte hinzu: „Die Bewältigung des demografischen Wandels darf als eine der größten sozialen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gelten. Der anwachsende Pflegenotstand nimmt angesichts dieser Entwicklung immer bedrohlichere Ausmaße an. Die politischen Weichen sind folglich in einem kurzen Zeitfenster der nächsten Jahre zu stellen. Im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung gehört die Altenpflege ganz groß auf die Agenda.“
Genau das fordern Kolleginnen und Kollegen aus dem Hans-Weinberger-Haus der Arbeiterwohlfahrt in Zeil. Mit der symbolischen Aktion wollen die Beschäftigten ihrer Forderungen nach mehr Personal, flächendeckend guten Löhnen und einer grundlegenden Finanzreform der Pflegeversicherung Nachdruck zu verleihen.
„Ohne spürbar attraktivere Arbeits- und Einkommensbedingungen wird man kein zusätzliches Personal gewinnen“, ist die Überzeugung der Ver.di-Aktiven. Noch ein Problem: kommerzielle Anbieter in der Pflege. Diese entzögen sich der Tarifbindung und ihrer Verantwortung für die Ausbildung, hieß es bei dem Protestaktionstag. Dominik Schirmer, Beauftragter für Landespolitik der Ver.di Bayern, sieht auch die bayerische Staatsregierung in der Pflicht. Es gelte, die Investitionskostenförderung für Pflegeeinrichtungen dauerhaft zu erhöhen.