Vor 20 Jahren hat der Landkreis Haßberge mit den 26 kreisangehörigen Kommunen eine Zweckvereinbarung zum Betrieb eines gemeinsamen Behördennetzes beschlossen. Dieses elektronische Netzwerk mit dem Namen „LISBET“ hält seitdem aufwendige technischen Einrichtungen zentral vor, spart dadurch den Städten und Gemeinden Kosten, beschleunigt Verwaltungsverfahren und vereinfacht sie für den Bürger. Als nächstes Projekt soll hier das „digitale Baugenehmigungsverfahren“ gestartet werden.
Die neue Geschäftsführerin stellt sich vor
In der Geschäftsleitung des Behördennetzes „Lisbet“ gab es vor kurzer Zeit einen Wechsel, weil die bisherige Leiterin Carmen Bauer den Landkreis aus familiären Gründen verlassen hat. Landrat Wilhelm Schneider stellte als ihre Nachfolgerin Jessica Dietz aus Goßmannsdorf vor. Dietz hatte von 2017 bis 2020 im Landratsamt ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert. Dabei gehörte sie mit der Traumnote 1,2 zu Bayerns besten Absolventen mit einem 5. Platz unter 849 Prüflingen. Für den Notendurchschnitt von 1,0 in der Berufsschule erhielt Dietz den Bayerischen Staatspreis und den Ludwig-Erhard-Schulpreis. Im Landratsamt war sie ab 2020 in der Geschäftsleitung tätig, dabei auch mit Aufgaben im Behördennetz betraut. Im Dezember 2021 wurde sie zu dessen Geschäftsführerin ernannt. Jessica Dietz stellte sich den Mitgliedern des Kreisausschusses vor und gab auch gleich einen Bericht zu ihrem neuen Aufgabengebiet.
Hauptaufgabe von „Lisbet“ sei es, allen Beteiligten einen sicheren Zugriff auf Web-Dienste zu gewährleisten. Darüber hinaus würden ein zentraler Spam- und Virenschutz für E-Mails, ein geschützter Zugang sowie eine Plattform für den Informationsaustausch im geschützten nichtöffentlichen Netz bereitgestellt. „Damit haben sich in den letzten Jahren die Kommunikationswege zwischen den Kommunen stark verbessert, und die Nutzung elektronischer Medien hat in der öffentlichen Verwaltung sehr an Bedeutung gewonnen“, berichtete Dietz Zudem gebe es einen Arbeitskreis, in dem über Beratungen und Anschaffungen entschieden werde. Über die geplanten Aktivitäten würden dann alljährlich die Kreisgremien und die Bürgermeister informiert. Im Rahmen des „Mobile Device Management“ würden aus Gründen der Informationssicherheit die Mobilgeräte verwaltet, die Geräte bei Verlust gesperrt und Apps zentral verteilt.
In der Pandemie habe sich einiges getan, berichtete Dietz weiter. So seien ein Formularserver, eine Videokonferenz und eine Homeoffice-Lösung für die Gemeinden gekauft worden, an denen gleichzeitig 30 Nutzer arbeiten könnten. Weitere Projekte seien derzeit die Kooperation bei der Einführung des neuen digitalen Baugenehmigungsverfahrens, die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) besonders für an Bürger gerichtete Dienstleistungen.