Auf dem Gebiet der Gemeinde Breitbrunn befinden sich die Quellen und der Sitz des Trinkwasser-Zweckverbandes der Veitensteingruppe. Da lag es nahe, sich am neuen Sonderförderprogramm für Kommunale Trinkbrunnen zu beteiligen. So hatte der Gemeinderat in einer vorangegangenen Sitzung den Beschluss gefasst, im Ortsteil Lußberg einen solchen Trinkwasserbrunnen zu errichten. Nun gab es im Gremium aber einen Stimmungsumschwung.
Die ganze Diskussion hatte begonnen, weil eigentlich ein Trinkbrunnen auf dem Breitbrunner Dorfplatz errichtet werden sollte. Dann aber wurde über mehrere Standorte gesprochen, von denen sich dann der Ortsteil Lußberg herauskristallisierte. Eine Mehrheit der Ratsmitglieder konnte sich dafür erwärmen.
Nun präsentierte Bürgermeisterin Ruth Frank einen Kostenvoranschlag: rund 11000 Euro für die Herstellung des Wasseranschlusses. In diesen Kosten waren aber die Erdarbeiten nach dem Zählerschacht noch nicht enthalten und der Wasseranschluss sollte über eine Sondervereinbarung zwischen der Gemeinde Breitbrunn und dem Zweckverband Veitensteingruppe hergestellt werden. Außerdem war noch eine Infotafel geplant, so dass man auf Kosten zwischen 18 000 und 20 000 Euro kommen würde. Abzüglich einer maximalen Förderung mit 15 000 Euro wären an der Gemeinde damit bis zu 5000 Euro hängen geblieben.
Gleich noch eine Stromleitung hinlegen!
„Wie stehen die Lußberger dazu?“, fragte Andreas Fösel. Frank Fella war der Meinung, dass damit das Veitenstein-Denkmal aufgewertet werde und man gleich Strom hinlegen sollte, etwa für eine Weihnachtsbeleuchtung. Hanna Sorgenfrei sah dies etwas anders. Sie sagte: „Nur weil es eine Förderung gibt, muss man nicht jeden Spaß mitmachen. Ich habe eine eher ablehnende Haltung von den Bürgern dazu erfahren.“
Nein, doch nicht!
Cynthia Derra sprach die laufenden Kosten und die Kooperationsmöglichkeit mit dem Zweckverband an, ob es hier eine Kostenteilung gebe. Dazu kam die klare Aussage der Bürgermeisterin, dass sie das nicht versprechen könne und dies einer Sitzung des Zweckverbandes vorbehalten sei. Georg Kundmüller sah im Kosten-Nutzen-Verhältnis Probleme – und dies umso mehr, als die Lußberger nicht voll dahinter stünden. So fand der Beschluss, in Lußberg oder generell im Gemeindegebiet einen Trinkwasserbrunnen zu errichten, bei 1:11 Stimmen eine klare Ablehnung.