Mehr als 100 Seiten stark ist das Feuerwehrkonzept der Marktgemeinde Maroldsweisach, über welches der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag beriet und Beschlüsse fasste. Für die zwölf Feuerwehren im Gemeindegebiet mit Löschgruppen wurden Ausgaben von weit über einer Million Euro beschlossen oder für die Zukunft einkalkuliert. Kreisbrandinspektor (KBI) Andreas Franz machte deutlich, dass er bei seinen fachlichen Stellungnahmen von Mindestanforderungen für die Wehren ausgegangen sei.
Von 5000 Euro bis zu über 300.000 Euro für die einzelne Feuerwehr je nach Bedarf
Schon eingangs der Sitzung lobte Gemeinderat Dieter Hepp (CSU) alle, die sich bei der Erstellung des Feuerwehrkonzeptes eingebracht hatten. Nun liege es aktuell vor. Hepp beantragte einen Basisbeschluss, der für alle weiteren Beschlüsse zu den Wehren gelten sollte. Dem widersprach Gemeinderätin Doreen Büschel (SPD), ein Lob hatte aber auch sie für die geleistete Arbeit.
Zweite Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner (CSU) forderte dann, folgenden Beschluss zu fassen, der bei einer Gegenstimme angenommen wurde. Quintessenz: Dem Gemeinderat ist bewusst, dass die folgenden Beschlussfassungen den derzeitigen Bedarfs- und Kenntnisstand abbilden. Ein Anspruch auf eine Umsetzung für die künftige Zeit kann daraus nicht abgeleitet werden.
Vor den Abstimmungen gab es Erläuterungen zu der geplanten Feuerwehrausrüstung
Zu einigen Beschlüssen gaben der Bürgermeister, Kreisbrandinspektor Andreas Franz oder die anwesenden Mitarbeiter der Verwaltung Erläuterungen ab.
Dritte Bürgermeisterin Ramona Schrapel (FWG) fragte, ob der Atemschutz im Gemeindegebiet gewährleistet sei. KBI Franz erläuterte, dass es Ziel sei, immer mit vier Atemschutzträgern zu Einsätzen zu fahren. „Nachts dürfte das kein Problem sein, aber tagsüber sehe ich das kritisch, ob immer vier da sind“, fügte Franz hinzu.
Diskussion im Gemeinderat Maroldsweisach über die Feuerwehr Geroldswind
Nicht festlegen konnte man sich bei der Feuerwehr (FW) Geroldswind. Zunächst war geplant, das Feuerwehrgerätehaus zu ertüchtigen. Dafür waren Kosten von 175.000 Euro vorgesehen und Kosten für ein Tragkraftspritzenfahrzeug für 110.000 Euro. Nun wurde allerdings eine neue Variante ins Auge gefasst: der Anbau eines Feuerwehrgerätehauses an das Mehrzweckgebäude, Kostenschätzung hierfür 243.000 Euro. Darüber war man sich im Gremium aber nicht einig.
Deshalb soll die neue Variante geprüft und mit der bisherigen abgewogen werden, was bei einer Bürgerversammlung, vermutlich am 17. Dezember, diskutiert werden soll. Eine Entscheidung darüber soll dann im Gemeinderat am 23. Dezember erfolgen.
Für die FW Maroldsweisach mit Löschgruppe Voccawind erkannte der Gemeinderat den Bedarf für mehrere Fahrzeuge an. „Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass die Feuerwehr von der Basalt-Aktien-Gesellschaft ein Feuerwehrfahrzeug bekommt“, sagte Bürgermeister Wolfram Thein. 7000 Euro soll es für den Fassadenanstrich am FW-Gebäude in Voccawind geben.
Überblick: Welche Feuerwehr was bekommt
Feuerwehr (FW) Allertshausen ein Fahrzeug für 25.000 Euro, eine Absauganlage für 7300 Euro; für Erhaltungsarbeiten sind etwa 10.000 Euro vorgesehen.
FW Altenstein eine Gerätewagentragkraftspritze, eine Absauganlage für 7300 Euro, für Erhaltungsarbeiten am Feuerwehrgerätehaus etwa 27.000 Euro
FW Dippach ein Pkw-Kombi, eine Gerätewagentragkraftspritze, eine Absauganlage für 7300 Euro, für Erhaltungsmaßnahmen 31.000 Euro
FW Ditterswind ein Mannschaftstransportwagen mit Atemschutz ergänzend zum wasserführenden Tragkraftspritzenfahrzeug
FW Dürrenried eventuell eine Gerätewagentragkraftspritze, was eine Absauganlage für 7300 Euro erforderlich machen würde; für Erhaltungskosten 35.000 Euro
FW Eckartshausen ein Pkw-Kombi, eine Absauganlage für 7300 Euro, für Außenanlagen 5000 Euro
FW Hafenpreppach für Baumaßnahmen am Gerätehaus 307.000 Euro, Pflasterarbeiten 35.000 Euro, eine Absauganlage für 9.500 Euro
Löschgruppe Marbach, die der Feuerwehr Geroldswind angegliedert ist, für Erhaltungsmaßnahmen 36.500 Euro
FW Pfaffendorf eine Absauganlage für 9500 Euro, ein Tragkraftspritzenfahrzeug für 110.000 Euro, für die Außenanlagen 50.000 Euro
FW Wasmuthhausen eine Absauganlage für 7300 Euro, ein fahrbarer Garderobenständer für 10.000 Euro
Bürgermeister Wolfram Thein sagte abschließend, er hoffe, dass nun ein tragfähiges Feuerwehrkonzept für viele Jahre vorliege.
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