Stadtratsbeschluss
Haßfurt will Tempo in der Stadt selbst bestimmen
Die obere Hauptstraße in Haßfurt: Die Stadt will künftig selbst darüber können, wie schnell wo gefahren werden darf.
Die obere Hauptstraße in Haßfurt: Die Stadt will künftig selbst darüber können, wie schnell wo gefahren werden darf.
Christian Licha
F-Signet von Martin Schweiger Fränkischer Tag
Haßfurt – Auch Haßfurt will das Tempo im Stadtgebiet selbst bestimmen. Das tut sie mit einem Beitritt zur Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“ kund.

15 Tempo-30-Zonen oder -Teilstrecken gibt es derzeit bereits im Stadtgebiet der Stadt Haßfurt. Es könnten bald mehr werden. Einstimmig votierte der Stadtrat am Montag für den Beitritt der Stadt zur Initiative „Lebenswerte Städte und Gemeinden“.

Die Initiative wurde 2021 von sieben Städten gegründet

Die Initiative wurde im Juli 2021 von den Städten Aachen, Augsburg, Freiburg, Hannover, Leipzig, Münster und Ulm gegründet. Sie setzt sich laut ihrer Homepage gegenüber dem Bund dafür ein, dass die Kommunen selbst darüber entscheiden dürfen, wann und wo welche Geschwindigkeiten angeordnet werden.

Ziel ist die Schaffung von lebendigen, attraktiven Städten durch lebenswerte öffentliche Räume, zu denen auch Straßen und Plätze gehören.

Mittlerweile haben sich 486 Kommunen der Initiative angeschlossen, darunter auch einige im Landkreis Haßberge.

Ansinnen geht von der Haßfurter SPD-Stadtratsfraktion aus

Die SPD-Stadtratsfraktion hatte den Antrag gestellt, der Initiative beizutreten. In Haßfurt sind bereits mehrere Tempo-30-Zonen und -Strecken angeordnet, lediglich für Ortsdurchfahrten auf überörtlichen Straßen gilt Tempo 50.

Nach Angaben der Initiative bestehen nach einem Beitritt keine Verpflichtungen und keine Kosten für die beigetretenen Städte und Gemeinden. In erste Linie solle der Druck auf die Bundesregierung verschärft werden.

Haßfurt ist „Hochschulstadt“ – seit zwei Wochen

Seit rund zwei Wochen kann sich die Stadt Haßfurt – wohl erstmals in ihrer Geschichte – „Hochschulstadt“ nennen. Denn seit kurzem hat Stiftungsprofessor Dr. Johannes Krückel seine Arbeit als Leiter des neuen Technologietransferzentrums Smart Polymer Pipe Solutions (TTZ-SPPS) aufgenommen.

Am Montag stellte sich Krückel, Jahrgang 1984, dem Stadtrat vor.

Dr. Johannes Krückel ist der Leiter des neuen Technologie-Transferzentrums (TTZ). Am Montag stellte er sich dem Stadtrat Haßfurt vor.
Dr. Johannes Krückel ist der Leiter des neuen Technologie-Transferzentrums (TTZ). Am Montag stellte er sich dem Stadtrat Haßfurt vor.
Martin Schweiger

Er stammt aus Bergtheim bei Würzburg. In Würzburg ging er auch ins Gymnasium, absolvierte den Zivildienst und besuchte die Fachhochschule für Kunststofftechnik. An der Universität Erlangen machte er anschließend seinen Master im Bereich der Materialwissenschaften und promovierte nach drei Jahren.

Bei der Uni Würzburg um die Stelle für den Aufbau des TTZ beworben

Im Jahr 2015 ging er in die Industrie, wo er bei einem Hersteller für Extrusionsanlagen arbeitete, bis er sich bei der Uni Würzburg bei der Stellenausschreibung für den Aufbau des TTZ erfolgreich bewarb.

Das Ziel seiner Arbeit in Haßfurt sei es, neue Materialien in Kunststoffrohren zu verbauen und sie so smarter zu machen. Auch die Nachhaltigkeit sei ein Thema, sagte Krückel.

Krückels Büro ist an der Berufsschule Haßfurt

Ab Anfang April wird Krückel in sein neues Büro an der Berufsschule Haßfurt einziehen. Der Studiengang wird weiterhin in Würzburg bleiben. Studierende können für Kooperationsprojekte nach Haßfurt kommen.

Der Freistaat Bayern finanziert das Projekt mit einem Budget. Die Stadt Haßfurt und der Landkreis Haßberge sind jeweils mit gleichen Anteilen ebenfalls daran beteiligt.

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