Bereits Ende Juni hatte der Stadtrat Haßfurt auf Anregung einiger engagierter Bürger hin beschlossen, die Verlegung von „Stolpersteinen“ zum Andenken an die jüdischen Bürger zu unterstützen. In Haßfurt wurden wie in vielen Orten im Landkreis während der nationalsozialistischen Herrschaft Menschen jüdischen Glaubens deportiert, ermordet, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben.
Unvergessen: Cordula Kappner
Um die Aufarbeitung und Benennung der Opfer machte sich die Bibliothekarin Cordula Kappner verdient. Sie war zwar keine Freundin der „Stolpersteine“, gleichwohl werden die ersten Steine laut Aussage der zentralen „Stiftung Stolpersteine“ im Mai 2023 verlegt. Um die Vorbereitungen zu treffen, Nachforschungen zu betreiben, Informationsmaterial zu erstellen und ein würdiges kulturelles Begleitprogramm für die Verlegungsakte zu planen, hat sich jetzt ein Verein mit hauptsächlich Haßfurter Bürgern gegründet, wie der Verein mitteilt.
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„Stolpersteine Haßfurt e.V.“ will laut Satzung das Andenken an „aus politischen, religiösen und weltanschaulichen Gründen Verfolgte“ pflegen sowie die Werte der Völkerverständigung fördern. Konkret kümmert sich der Verein um Verlegung, Pflege und Erhalt von Stolpersteinen in Haßfurt und Umgebung und um die Kontaktpflege zu noch lebenden Verwandten und Nachkommen der Opfer.
Der Vorstand von „Stolpersteine Haßfurt“
Zum Vorsitzenden wurde Alex Klubertanz gewählt, Stellvertreterin ist Kim Davey. Schriftführer wurde Jürgen Mohr, Schatzmeisterin Monika Pfeuffer. Der Verein wird unterstützt von einem P-Seminar des Regiomontanus-Gymnasiums. Alle 14 Schüler waren zur Gründungsversammlung erschienen: ein Engagement, von dem der Vorstand sehr beeindruckt ist.
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