Ruhender Verkehr
Zwei Parkplätze in Sands Ortsmitte - nicht mehr
An der Bushaltestelle am Sander Kirchplatz werden zwei zusätzliche Kurzzeitparkplätze ausgewiesen, beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
An der Bushaltestelle am Sander Kirchplatz werden zwei zusätzliche Kurzzeitparkplätze ausgewiesen, beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Paul Hümmer
F-Signet von Christian Licha Fränkischer Tag
Sand am Main – Die Gemeinde Sand am Main kämpft um jeden Abstellplatz – sei es mit oder ohne Stromanschluss. Dadurch bekommt der Gemeinderat Probleme.

Die Parksituation in der Ortsmitte war im Sander Gemeinderat am Dienstag erneut ein Diskussionsthema. Bei einem kürzlichen Ortstermin wurde die Angelegenheit mit Vertretern des Landratsamtes, der Polizei und der Verwaltung besprochen. Die Behördenvertreter standen dem Antrag der Gemeinde, weitere Stellplätze auszuweisen, positiv gegenüber, verwiesen aber darauf, dass die Verkehrssicherheit beim Ein- und Ausfahren des Busses sowie die Sicht bei der Ausfahrt der Verkehrsteilnehmer vom Kirchplatz zur Zeiler Straße zwischen Bushaltestelle und dem Restaurant „Mykonos“ gewährleistet sein müsse.

Neue Verkehrssituation durch die Einmündung auf der Südseite der Bushaltestelle

Aus diesem Grund könnten nur zwei Stellplätze auf der Südseite der Bushaltestelle eingerichtet werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig dieses Vorgehen. Die Stellplätze sollen gut sichtbar markiert werden. Außerdem ist ein Hinweisschild auf die ausgewiesenen Parkplätze erforderlich, da sich durch die Einmündung auf der Südseite der Bushaltestelle eine neue Verkehrssituation ergibt.

Bürgermeister sieht Geschäftsinhaber selbst in der Pflicht

Bürgermeister Bernhard Ruß fasste die Situation noch einmal zusammen: „Auf der einen Seite ist die Gemeinde froh, dass in der Ortsmitte noch Dienstleistungsbetriebe vorhanden sind.“ Auf der anderen Seite seien die Vermieter beziehungsweise Betreiber von solchen Betrieben selbst gefordert, das Angebot an Parkplätzen für ihre Gäste, Kunden oder Patienten zu erhöhen, insbesondere dann, wenn eigene Flächen in unmittelbarer Nähe vorhanden seien.

„Darüber hinaus wird die Gemeinde im Zuge der Innenentwicklung nicht umhinkommen, Abstellflächen für Fahrzeuge zu entwickeln.“

Eine längere Vorgeschichte im Sander Gemeinderat

Bereits im Dezember hatte der Gemeinderat über die Parkplatzsituation diskutiert. Paul Hümmer hatte beantragt, drei Kurzzeitparkplätze an der Bushaltestelle am Kirchplatz auszuweisen. Seine Ratskollegen hatten dafür gestimmt.

Die Parkdauer sollte an Werktagen im Zeitrahmen von 8 Uhr bis 18 Uhr auf eine Stunde begrenzt werden. Die Parkplätze sollten an der Bushaltestelle in der Zeiler Straße (Kirchplatz) eingezeichnet werden. Eine Ausweisung der Parkplätze an der Zeiler Straße, die eine Kreisstraße ist, kann nur in Abstimmung mit dem Landratsamt erfolgen, erklärte Bürgermeister Ruß.

Stefan Goger wollte einen Parkplatz mit E-Ladesäule vor seinen Hotel

Stefan Goger hatte im September beantragt, eine E-Auto-Ladesäule an der Hauptstraße vor seinem Hotel aufstellen zu dürfen. Das wurde damals abgelehnt, der Gemeinderat hatte jedoch alternative Standorte angeregt, wofür sich Goger offen gezeigt hatte. Eine Möglichkeit wäre die Straßenfläche in der ersten Kurve der Michael-Brech-Straße an der Einmündung zur Steigerwaldstraße, wo zwei E-Ladeplätze geschaffen werden könnten. Hierdurch entfiele die Fläche für zwei reguläre Stellplätze.

Stefan Goger hatte zugesagt, analog zur gewünschten E-Auto-Ladesäule vor seinem Hotel die Kosten für das Aufstellen der Säule an einem anderen Standort zu tragen, wobei die E-Parkplätze für die Öffentlichkeit vorgesehen seien und nicht ausschließlich für Gäste des Hotels.

Anwohner der Steigerwaldstraße wollen nicht, dass reguläre Parkplätze wegfallen

Daraufhin war ein Antrag von Anwohnern der Steigerwaldstraße bei der Verwaltung eingegangen, keine Elektroautoladestation in unmittelbarer Umgebung zur Steigerwaldstraße anzulegen. Begründung: Die Parkplatzsituation sei sowieso schon durch Ortskernbesucher und vor allem Gäste des Hotels Goger angespannt. Die Anwohner hatten in ihrem Schreiben darum gebeten, Elektroautoladestationen vorrangig in Bereichen vorzusehen, in denen der Parkdruck geringer ist.

Kein Dauerparkplatz für E-Autos

Und nun lag die Sache auf dem Ratstisch. Es gab aber keine endgültige Entscheidung. Sie soll vertagt werden. Bürgermeister Ruß sagte, es bestehe noch Klärungsbedarf. Unabhängig davon sprachen sich die Gemeinderäte dafür aus, dass an der künftigen Elektroladestation während der Dauer des Ladevorgangs geparkt werden dürfe, dass dies aber kein Dauerparkplatz für E-Autos sei.

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