Lieferkettengesetz
Aktionstag im Weltladen: Wo kommt die Ware her?
Der Weltladentag 2023 rückt das geplante EU-Lieferkettengesetz in den Fokus. Dazu haben Elisabeth Müller-Förtsch und ihre Tochter Maria ein Schaufenster gestaltet, das zum Nachdenken anregen soll.
Der Weltladentag 2023 rückt das geplante EU-Lieferkettengesetz in den Fokus. Dazu haben Elisabeth Müller-Förtsch und ihre Tochter Maria ein Schaufenster gestaltet, das zum Nachdenken anregen soll.
Sabine Weinbeer
F-Signet von Sabine Weinbeer Fränkischer Tag
Eltmann – Beim Weltladentag am 13. Mai, an dem sich der Weltladen Eltmann beteiligt, sollen Kunden und Verbraucher über Handelswege aufgeklärt werden.

Unter dem Motto „Mächtig fair“ legt der Weltladentag heute, 13. Mai, den Fokus auf das geplante Lieferkettengesetz der EU. Der Weltladen-Dachverband sieht in diesem Gesetz eine große Chance, endlich den Handel weltweit fairer zu gestalten.

Doch von allen Seiten werde Lobbyarbeit betrieben, die gesetzlichen Regelungen zu verwässern, steht im Flyer zum Aktionstag.

Weltladen Eltmann ist jedes Jahr beim Weltladentag dabei

Auch der Weltladen Eltmann ist jedes Jahr beim Weltladentag dabei. Elisabeth Müller-Förtsch und ihre Tochter Maria haben eines der Schaufenster bereits zur Aktion gestaltet. Passanten sind eingeladen, hier über die Herkunft und die Produktion billiger Massenware nachzudenken. „Wegwerfmode“ ist da ein ganz wichtiges Thema.

System von Ausbeutung und Dumpingpreisen

Während die großen Handelskonzerne und die Hersteller dazu aufgerufen sind, für fairere Arbeitsbedingungen und Löhne Sorge zu tragen und deshalb ihre Lieferketten regelmäßig zu prüfen, liege es auch am Verbraucher, das System von Ausbeutung und Dumpingpreisen zu durchbrechen, sagt Elisabeth Müller-Förtsch.

Lieferketten erläutert sie ihren Kunden täglich im Weltladen. Im fairen Handel ist es selbstverständlich, die Produzenten zu kennen, ihnen auskömmliche Preise zu bezahlen und damit vor Ort für bessere Lebensbedingungen zu sorgen. Wenn Kleinbauern, Handwerker, Näherinnen vernünftige Preise erhielten, dann brauchte es keine Almosen, so Müller-Förtsch.

Bildung und Gesundheitsvorsorge gegen die Armut

Wenn Kinder in die Schule gehen könnten, weil sie nicht mehr als Arbeitskräfte zum Überleben der Familie beitragen müssten, dann könnte auch Entwicklungshilfe überflüssig werden, denn Bildung und Gesundheitsvorsorge seien die Schlüssel, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.

Gerade durch das Abreißen von Lieferketten in den vergangenen Jahren habe bei einigen Produzenten ein Umdenken stattgefunden, weiß Elisabeth Müller-Förtsch. So hätten sich im Herbst führende Schokoladenhersteller für ein starkes Lieferkettengesetz ausgesprochen.

Bei Schokoladenproduzenten gibt es bereits nachhaltige Lösungen

Sie sehen in einheitlichen Regeln für alle Unternehmen die notwendigen Voraussetzungen für nachhaltige Lösungen für drängende Probleme im Kakao-Sektor.

Statt diesen Prozess zu intensivieren und in anderen Branchen zu werben, habe sich die Bundesregierung entgegen ihres Koalitionsvertrages für Verwässerungen im Lieferkettengesetz stark gemacht, so der Weltladen-Dachverband. Doch das System der Weltläden zeige, dass die faire Lieferkette möglich ist.

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