Denkmalschutz
So viele Dächer für Solarenergie in Königsberg
Für die Altstadt von Königsberg soll es innerhalb der nächsten zwei Monate eine Modernisierung der Gestaltungsverordnung von 1970 geben. Das soll den Weg zum Einbau von Photovoltaik möglichst ebnen.
Für die Altstadt von Königsberg soll es innerhalb der nächsten zwei Monate eine Modernisierung der Gestaltungsverordnung von 1970 geben. Das soll den Weg zum Einbau von Photovoltaik möglichst ebnen.
Gerold Snater
F-Signet von Gerold Snater Fränkischer Tag
Königsberg in Bayern – Stadtrat und Verwaltung möchten die Gestaltungssatzung für die Altstadt ändern und warten auf ein Signal aus München.

Vor allem um die Königsberger Altstadt ging es in der Sitzung des Königsberger Stadtrats. Für die Bauberatung in der Altstadt wurde ein neues Planungsbüro beauftragt. In dem Zentrum mit dem nahezu geschlossenen Fachwerkbild besteht seit Jahrzehnten Ensembleschutz, und die Bürger müssen bei Baumaßnahmen Auflagen des Denkmalschutzes beachten. Manche Maßnahme hat sich in der Vergangenheit gar nicht realisieren lassen.

 

Zwei Absagen, eine Zusage bei der Suche der Stadt Königsberg nach einem neuen Architekturbüro

Nach der Auflösung des Vertrags mit dem bisherigen Architekten hat die Stadtverwaltung für die Bauberatung in der denkmalgeschützten Altstadt Architekturbüros angeschrieben und erhielt zwei Absagen. Franz Ullrich vom Büro „plan&werk“ jedoch bekundete Interesse. Ullrich ist der Architekt, der im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) bereits für die Stadt Königsberg tätig ist. Bürgermeister Claus Bittenbrünn meinte: „Architekt Ullrich macht seine Sache sehr gut. Er hat sich mit der Altstadt beschäftigt.“ Der Stadtrat folgte dem Bürgermeister und beschloss die Beauftragung des Bamberger Büros mit der Beratung der Bauherren und der Stadt bei Einzelvorhaben innerhalb des Bereichs der Gestaltungssatzung einstimmig.

Königsberg war im 17. Jahrhundert Amtsstadt der Herzöge von Sachen-Coburg und Gotha

Was das Gremium auch beschäftigte, ist die geplante Änderung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes und Auswirkungen auf die bisher recht restriktive Gestaltungssatzung. Die Gebäude in der Altstadt entstanden zum großen Teil nach den Stadtbränden im Dreißigjährigen Krieg. Königsberg war damals Amtsstadt der sächsischen Herzöge (Sachsen-Coburg und Gotha). Trotz einzelner Neu- und Umbauten ist Königsbergs Stadtbild in dieser Art in Franken einzigartig und besitzt hohen kulturellen Rang. Die Gestaltungssatzung von 1970 hat sich bis heute bewährt und das Stadtbild so ursprünglich bewahrt. Trotzdem gibt es nach fünf Jahrzehnten Handlungsbedarf durch die mittlerweile erheblichen bautechnische Veränderungen (Nutzung von alternativen Energien). Die bayerische Regierung möchte grundsätzlich in denkmalgeschützten Bereichen Photovoltaikanlagen zulassen. Die Verwaltung will die Neufassung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes abwarten.

Doch natürlich möchten manche Bauherren jetzt angesichts der Energiekrise in alternative Energieformen investieren und loslegen.

Deswegen lagen zu dem Thema lagen Anträge von Bürgern und von der Freien Wählergemeinschaft vor. Ralf Schlinke, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, meinte: „Man muss auch den Bürgern in der Altstadt eine Chance geben.“

Michael Fößel (SPD) hielt es für wichtig, mit einer „Liberalisierung“ der Gestaltungssatzung nicht zu lange zu warten. Claus Bittenbrünn fasste zusammen: „Es muss etwas gemacht werden“, und schlug die Bildung eines kleinen Ausschusses mit ISEK vor. Darauf einigte sich der Stadtrat ohne Gegenstimme. Die Überarbeitung der Gestaltungssatzung solle im Zuge der Umsetzung des ISEK erfolgen. Als Zeitraum dafür wurden zwei Monate angesetzt.

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