Kommunalpolitik
In Rauhenebrach wird eifrig gebaut
Rege gebaut wird in Rauhenebrach. Das zeigte auch die Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Grundlegend umgebaut wird derzeit  die Tankstelle in Untersteinbach.
Rege gebaut wird in Rauhenebrach. Das zeigte auch die Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Grundlegend umgebaut wird derzeit die Tankstelle in Untersteinbach.
Sabine Weinbeer
F-Signet von Sabine Weinbeer Fränkischer Tag
Untersteinbach – Der Gemeinderat behandelte zahlreiche Planungen und hob die Gebühren für Wasser und Abwasser an.

Zwölf Bauanträge in einer Sitzung – „das war früher eher die Zahl für das erste Halbjahr“, kommentierte Bürgermeister Matthias Bäuerlein (Freie Wähler) die Tagesordnung der Juli-Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in Untersteinbach. Wegen der umfangreichen Tagesordnung war bereits am Montag der nichtöffentliche Teil abgehandelt worden.

Bei den Bauanträgen ging es um Neubauten von Einfamilienhäusern ebenso wie um die Verdichtung vorhandener Bebauung oder die Aufwertung der Wohnqualität etwa durch eine Terrassen-Überdachung. Zwei Anträge fielen aus der Reihe. So soll in Falsbrunn ein „Wohlfühlstall“ entstehen. „Ganz im Sinne der Diskussion um mehr Tierwohl“, stellte Bäuerlein dazu fest.

Ein Falsbrunner Landwirt will einen Teil der vorhandenen Stallungen im Außenbereich des Ortes abbrechen und einen neuen Bereich für das Abkalben errichten sowie ein automatisches Melksystem einbauen. Diskutiert wurde der angegebene Wasserverbrauch von neun bis zehn Kubikmetern pro Tag, obwohl bereits auf die Wiederverwendung geachtet wird. So wird die Melkanlage mit Heißwasserdampf gereinigt; dieses Wasser wird dann noch zur Spülung der Güllekanäle verwendet, bevor es in die Güllegrube fließt.

Der Hof hat schon bisher diese Wassermenge benötigt, allerdings wurde bisher neben dem Wasser aus der gemeindlichen Wasserversorgung auch ein eigener Brunnen genutzt. Dieses Wasser ist wegen seines hohen Sulfatgehalts allerdings nicht mehr zum Tränken der Tiere geeignet. Der Sulfatwert liegt etwa beim Dreifachen des Grenzwertes für die Verwendung für Tiere.

Bürgermeister Matthias Bäuerlein berichtete von einem Ortstermin, bei dem das Konzept sehr schlüssig vorgestellt wurde. Der Wasserbedarf könne problemlos gedeckt werden, „wenn wir die Wasserverluste in unserem Netz einigermaßen in den Griff bekommen“, wie das ja durch Sanierungsmaßnahmen geplant sei. Zweiter Bürgermeister Alfred Bauer, selbst Landwirt, ergänzte, dass sich die Zahl der Großvieheinheiten und deren Wasserverbrauch in Rauhenebrach eigentlich nicht erhöht habe, die Tierhaltung konzentriere sich aber jetzt auf wenige Haupterwerbsbetriebe. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben einmütig zu.

Ebenso einmütig wurde der Antrag zum Umbau der Tankstelle in Untersteinbach an das Landratsamt weitergeleitet. Die Tankstelle wird grundlegend erneuert, einschließlich eines neuen unterirdischen Tanks mit fünf Kammern. Nach Geschäftsschluss ist Automatenbetrieb geplant.

Für die Wasser- und Abwassergebühren in Rauhenebrach endet der Kalkulationszeitraum. Die Gebühren kostenrechnender Einrichtungen werden immer auf der Grundlage der Ergebnisse der letzten vier für die nächsten vier Jahre kalkuliert. Weil mal mehr, mal weniger Reparaturen und Sanierungen anfallen, die nicht über Beiträge abgerechnet werden, schwanken die Gebühren alle vier Jahre. Während vor acht Jahren die Verbrauchspreise deutlich gesenkt werden konnten, müssen sie jetzt wieder spürbar angehoben werden. Ob man diese Schwankungen nicht mildern könnte, wollte Erwin Weininger wissen, musste sich jedoch erklären lassen, dass dem enge Grenzen gesetzt sind.

Beim Abwasser schlägt unter anderem die laufende Klärschlammentsorgung mit 35 000 Euro im Jahr zu Buche. Außerdem ist Ende 2020 ein Gebührenbescheid über 60 000 Euro eingegangen wegen der schlechten Einleitungswerte im Jahr 2017. „Die Sanierung unserer Kläranlage war also mehr als überfällig“, konstatierte Bürgermeister Bäuerlein. Anhand einer vierköpfigen Familie mit einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 160 Kubikmetern im Jahr rechnete er vor, dass die Erhöhung der beiden Gebühren Mehrkosten von 13,33 Euro pro Person und Monat bedeutet – „für die Versorgung mit einem so hohen Gut wie sauberem Trinkwasser und die ordentliche Entsorgung des Schmutzwassers“.

So beschloss der Gemeinderat schließlich bei einer Gegenstimme die neuen Verbrauchsgebühren von 1,68 Euro je Kubikmeter Trinkwasser und 2,30 Euro je Kubikmeter Abwasser. Die Grundgebühren bleiben gleich

Lesen Sie mehr zu folgenden Themen:
Inhalt teilen

Oder kopieren Sie den Link: