Jubelfest
Ehepaar Hildel seit 65 Jahren vereint
Seit 65 Jahren verheiratet: Elsa und Georg Hildel.
Seit 65 Jahren verheiratet: Elsa und Georg Hildel.
Manfred Welker
F-Signet von Dr. Manfred Welker Fränkischer Tag
Herzogenaurach – Ein seltenes Fest, die Eiserne Hochzeit: Elsa und Georg Hildel feiern ihren Hochzeitstag mit der ganzen Familie.

Das seltene Fest eines 65. Hochzeitstages haben Elsa und Georg Hildel in der Richard-Wagner-Straße in Herzogenaurach gefeiert. Die meisten Herzogenauracher kennen Georg Hildel noch in Polizeiuniform, während Elsa Hildel als Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins in Erinnerung geblieben ist.

Dass die beiden ein Paar werden würden, war nicht unbedingt vorausbestimmt. Denn Elsa Nikele wurde in Maschendorf im Riesengebirge in der Nähe der Schneekoppe geboren. Mit ihrer Mutter und drei Brüdern wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Sudetenland vertrieben und fand im Landkreis Dachau eine Bleibe, wohin auch der Vater nachkam. Die Familie pachtete in Großberghofen ein großes landwirtschaftliches Anwesen, Elsa besuchte die Landwirtschaftsschule und hätte die Hofnachfolgerin werden können.

Aus einer Herzogenauracher Schusterfamilie

Dagegen stammt Georg Hildel aus einer alteingesessenen Schuhmacherfamilie in Herzogenaurach, die an der Ansbacher Straße eine Schuhfabrik betrieb. Sein Vater Hans Hildel kaufte seinem Onkel das Grundstück für das elterliche Anwesen an der Ecke Ansbacher-, Richard-Wagnerstraße ab und errichtete 1948 das Haus, in dem von 1954 bis 1977 zusätzlich ein kleiner Laden mit einem Café betrieben wurde.

Georg Hildel arbeitete zunächst als Kaufmann in der Schuhfabrik, um dann zur Firma Medicus zu wechseln. 1963 trat er in den Polizeidienst ein mit Stationen in Seeon, Fürstenfeldbruck, Höchstadt und schließlich ab 1977 bis 1995 als stellvertretender Dienststellenleiter in Herzogenaurach.

Kennengelernt haben sich Elsa und Georg Hildel beim Skifahren im Kleinwalsertal, wohin eine Gruppe der Herzogenauracher Turnerschaft gefahren war. Vor allem der gepflegte Bart von Georg hatte es Elsa angetan. Einen Monat nach dem Skifahren trafen sie sich in München wieder, bis zur Hochzeit in Herzogenaurach sahen sie sie insgesamt nur 13 Mal, der Kontakt wurde eher per Post aufrechterhalten.

Die Brauerei Hubmann half

Nachdem sich die beiden entschlossen hatten, gemeinsam durch das Leben zu gehen, wurde mit dem Lastwagen der Herzogenauracher Brauerei Hubmann der „Kammerwagen“ nach Herzogenaurach gebracht. Die Trauung am 2. Mai 1958 nahm auf dem Herzogenauracher Standesamt der damalige Zweite Bürgermeister Heinrich Peetz vor, die kirchliche Trauung in der Stadtpfarrkirche vollzog Studienprofessor Karl Jessen.

Das frischgebackene Ehepaar wohnte zunächst im elterlichen Anwesen und erbaute sich auf dem Grundstück im Jahr 1970 ihr eigenes Haus. Nach der Hochzeit arbeitete Elsa Hildel in verschiedenen Schuhfabriken. Von 1967 bis 1972 leitete sie mit Unterstützung ihres Mannes die Gastwirtschaft am Turnerheim, dazu gehörte auch der Betrieb des Kellers auf der Sommerkirchweih. Außerdem versorgte sie zu Hause ihre pflegebedürftige Mutter. Lange Jahre war Elsa Hildel Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Herzogenaurach.

Aus der Ehe ging Sohn Roman hervor, Elsa und Georg Hildel können sich außerdem über eine Enkeltochter und inzwischen auch vier Urenkel freuen. Neben der Familie und Freunden überbrachten die Glückwünsche des Landkreises Stellvertretender Landrat Manfred Bachmayer und für die Stadt Herzogenaurach Dritter Bürgermeister Michael Dassler.

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