Über 500 Jahre prägt der Anbau von Meerrettich die Stadt Baiersdorf und das fränkische Umland. Um diese Tradition zu erhalten, gleichzeitig aber auch die Zukunft auf nachhaltige Weise zu sichern, wurde das „Meerrettich-Kompetenz-Team“ ins Leben gerufen. Das ist laut Pressemitteilung der Firma Schamel ein Kreis von Spezialisten voller Expertise, Wissen und Leidenschaft, deren Ziel es ist, alle Bereiche vom Anbau der scharfen Wurzel bis hin zum fertigen Produkt zu optimieren.
Klimawandel als Herausforderung
Dabei gibt es neue Herausforderungen zu meistern: den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Anbau, nachhaltigere Lieferketten und auch die sich wandelnden Essgewohnheiten. Für eine zielgerichtete Reaktion auf diese Veränderungen wurde das Meerrettich-Kompetenz-Team ins Leben gerufen. Es geht darum, die hohe Qualität des bayerischen Meerrettichs zu erhalten und eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen zum Schutz der Wurzel sicherzustellen, heißt es in der Pressemitteilung.
In dem Arbeitskreis reflektieren Experten aus den Bereichen Anbau, Rohwarenhandel, Verarbeitung, Pharmazie und Wissenschaft die verschiedenen Sichtweisen und Interessen der Akteure des Meerrettichanbaus und leiten daraus Herausforderungen und Fragestellungen ab. Die Firma Schamel ist als traditionsreiches Feinkostunternehmen aus der Meerrettichstadt Baiersdorf als Initiator mit von der Partie, wird berichtet.
„Baiersdorf ist Meerrettichstadt, deshalb muss hier das Kompetenzzentrum für die Wurzel sein. Und alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette müssen berücksichtigt werden“, stellt Geschäftsführer Matthias Schamel fest. Dass in Baiersdorf angepackt wird, zeige schon die Vergangenheit. Nach der Gründung der Schutzgemeinschaft Bayerischer Meerrettich gemeinsam mit dem Erzeugerverband wurde nach sechs Jahren intensiver Arbeit der Bayerische Meerrettich von der Europäischen Union als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt. Seitdem muss überall, wo „Bayerischer Meerrettich“ draufsteht, dieser auch wirklich drin sein.
Ideenreiche Ansätze
Um dem gerecht werden zu können, nimmt das Meerrettich-Kompetenz-Team die gesamte Wertschöpfungskette in den Fokus und setzt an diversen Stellschrauben an. Beispielsweise bei der Entwicklung neuer, zukunftsfähiger Erntemethoden: Der Anbau der scharfen Wurzel ist bis heute Handarbeit und deshalb sehr anspruchsvoll. Ein Hektar bedeutet 1000 Arbeitsstunden. Ob das effizienter funktionieren kann, prüft das neu aufgestellte Team als eine der neuen Aufgaben.
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