Der Schulverbund Weisendorf/Herzogenaurach besteht über zehn Jahre und hätte eigentlich eine Jubiläumsfeier verdient. Denn der Verbund ist ebenso wie die Mittelschule ein echtes Erfolgsmodell. Helmut Nicklas, Schulleiter der Mittelschule Herzogenaurach, lud zu einer Arbeitssitzung des Schulverbundes ein.
Vor über zehn Jahren kam das Ende der Weisendorfer Mittelschule, schon ein Jahr zuvor konnte keine siebte und achte Klasse gebildet werden und für die Folgejahre standen die Zahlen demografisch schlecht. Alle Schüler des Verbundes aus Weisendorf und Umgebung mussten nach Herzogenaurach. "Die Mittelschule Herzogenaurach ist seit 40 Jahren ein wesentlicher und fester Bestandteil des Bildungsangebotes der Stadt Herzogenaurach", sagte Bürgermeister German Hacker.
"Wichtige Basis für den guten Ruf, den die Schule als vorbildliche Einrichtung genießt, ist die äußerst professionelle und engagierte Arbeit der Lehrkräfte. Die erfolgreichen Abschlüsse bis hin zum mittleren Bildungsabschluss sind ein klarer Beweis dafür, dass die Mittelschule Herzogenaurach jungen Menschen optimale Voraussetzungen für das Berufsleben bietet." Eine weitere Verbesserung wird auch die geplante Erweiterung des Schulgebäudes bringen, sagte Hacker. "Unsere Kinder haben ein optimales Schulangebot verdient und wir haben moderne und gut ausgestattete Schulen mit individuellem Bildungsauftrag."
Mittelschule stärkt in vielen Bereichen
Wie Schulleiter Nicklas erläuterte, umfasst die Mittelschule die Jahrgangsstufen 5 bis 9 oder 5 bis 10 und der Unterricht ist stark auf berufsbezogene Inhalte ausgerichtet. So sei die Mittelschule ein echtes Erfolgsmodell, ganz nach dem Grundsatz "Stark für den Beruf", "Stark im Wissen", "Stark als Person". Die hohe Anerkennung der Mittelschule von Seiten der Handwerks- sowie der Industrie- und Handelskammern führen Hacker und Nicklas insbesondere auf die umfassende Berufsorientierung an der Schule zurück. So können Schülerinnen und Schüler frühzeitig durch Praktika, durch Kooperationen mit Betrieben, Berufsberatung und im Unterricht selbst ihre Begabungen und Talente erkennen, erproben und entwickeln.
Kleine Klassen, Klassenlehrerprinzip (kein ständiger Wechsel der Zimmer und Lehrkräfte), positive Lernatmosphäre, Projekte, Legasthenie-Förderung, Berufsorientierung und -vorbereitung, hoher Praxisbezug, Lernen mit neuester Technik, Erasmus-Projekte und Kooperationen mit Schulen in Europa tragen zum Erfolg der Schule bei.
Auf die Ausstattung der Schule ist Nicklas besonders stolz: Digitale Tafeln in allen Zimmern, Dokumentenkameras, Moderne Computerräume, Tablets in Klassenstärke zum selbstständigen Üben und Recherchieren, Fachräume mit modernster Ausstattung (Physik-Chemie-Biologie-Saal, Lehrküche, Technik- und Werkräume, Textilarbeitsraum, Musiksaal, Kunstraum, Töpfer und Schweißwerkstatt) lassen keine Wünsche offen.
Rückmeldungen sind positiv
Egal ob Schüler oder Klassen im dauerhaften Präsenzunterricht sind oder in Quarantäne im Homeschooling: das Kollegium der Mittelschule versuche den Einsatz von digitalen Medien zu erhöhen, erklärte der Schulleiter. In der Quarantäne haben Schüler beispielsweise Referate über Videokonferenzen gehalten. Ebenso wurden sie über das Videotool "Teams" per Monitor unterrichtet und mussten Arbeiten anfertigen, hochladen und abgeben. Aber auch im Unterricht können die Schüler ihre Vokabeln im Wochenplan oder zu Hause über Teams lernen. Über die Ergebnisse des Quiz erfährt der Lehrer, wie gut die Jugendlichen gearbeitet haben. So werden Lernvideos zur Verfügung gestellt, um neuen Unterrichtsstoff einzuführen, zu behandeln oder zu festigen. Die Schüler fänden die Arbeit mit Teams sehr abwechslungsreich und die Rückmeldungen seien durchwegs positiv.
Ganztagsangebote erwünscht
Nicklas berichtet von der Kooperation mit der Volkshochschule, deren Dozentinnen und Dozenten eine wertvolle Unterstützung leisten. So gibt es bereits ein gebundenes Ganztagsangebot und im kommenden Schuljahr wird zusätzlich ein offenes Ganztagsangebot neu eingerichtet werden. Dieses wird im Anschluss an den Vormittagsunterricht ein zuverlässiges Betreuungs- und Bildungsangebot durch die VHS Herzogenaurach anbieten und ist kostenfrei. Die Ganztagsbetreuung wird von den Eltern immer mehr nachgefragt, berichtete der Schulleiter. So hat jede Ganztagsklasse zwei Lehrkräfte und kann damit individuell auf die Kinder eingehen.
Die Mittelschule bietet drei Möglichkeiten - im Sozialen oder Technischen sowie Wirtschaftszweig - um zum Abschluss zu kommen. Die Schüler könne wählen zwischen Ganztagsklasse, Regelklasse oder M-Zug.