Ausstellung
Zweiter Anlauf für Hans-Bitter-Schau
Hans Bitter bei einer Ausstellung seiner Werke im Februar 2009 im Kunst-Raum in der Langenzenner Straße.
Hans Bitter bei einer Ausstellung seiner Werke im Februar 2009 im Kunst-Raum in der Langenzenner Straße.
Archiv
Hans Bitter im Selbstporträt.
Hans Bitter im Selbstporträt.
Bernhard Panzer
Hier hat Hans Bitter Sport und Kunst in einem Bild vereint.
Hier hat Hans Bitter Sport und Kunst in einem Bild vereint.
Richard Sänger
Bernhard Panzer von Bernhard Panzer Fränkischer Tag
Herzogenaurach – Herzogenauracher Kunstverein startet seine Retrospektive mit Werken von Hans Bitter erneut.

Im vergangenen Jahr wäre Hans Bitter einhundert Jahre alt geworden. Der Kunst- und Kulturverein Herzogenaurach hatte seinem Gründungsmitglied, der vor zehn Jahren verstorben ist, eine große Ausstellung vorbereitet und die Bevölkerung dazu eingeladen. Doch dann kam Corona, die Regeln verschärften sich, die Retrospektive konnte nicht so umfassend wie es geplant war stattfinden. Das war zum Jahreswechsel.

Jetzt, da die Inzidenz deutlich gesunken ist und die Möglichkeiten sich verbessert haben, startet der Verein einen zweiten Anlauf. An drei Wochenenden wird die Ausstellung im Kunstraum in der Langenzenner Straße nun verlängert. Die Bilder des Ausnahmetalents Hans Bitter sind an folgenden drei Wochenenden zu sehen: 29. und 30. Mai, 5. und 6. Juni sowie 12. und 13. Juni. Beendet wird die Ausstellung mit einer Kunstauktion am Sonntag, 13. Juni, ab 15 Uhr im Garten des Kunstraums. Zusätzliche Öffnungen mit persönlicher Führung sind nach Anmeldung per E-Mail info@herzokunst.de) möglich.

Leidenschaftlich

Hans Bitter, am 22. Februar 1920 geboren und am 12. September 2011 verstorben, war ein leidenschaftlicher Künstler und Leichtathlet, schreibt Zweite Vorsitzende Britte Graf-Nekola, die die Ausstellung zusammengestellt hatte. Sie tat dies gemeinsam mit dem Ersten Vorsitzenden Manfred Braun und mehreren Mitgliedern des Vereins. Die erste Eröffnung war am 4. Dezember.

Der gebürtige Herzogenauracher Hans Bitter war zweifelsohne ein Ausnahmetalent. Und er war „ein Getriebener seiner Begabungen“, wie es Brigitte Graf-Nekola formuliert. Kunstfreunden war er bekannt durch das ständige Skizzieren von Menschen und Situationen und im Karikaturstil oft abstrahiert auf das Wesentliche. Die Ausstellungsleiterin: „Seine kontrastreichen Aquarelle erinnern an Landschaften und Städte, die er gerne auch wiederholt besucht hat, so die Insel Norderney, Graubünden und vor allem Davos.“

Seine vielen Reiseimpressionen laden dazu ein, „gerade in der jetzigen Zeit sich zu erinnern, welch ein Genuss das sich Versenken in eine so ferne und doch bekannte Landschaft wie Berge und Meer oder auch den Dohnwald bedeuten“, skizziert Graf-Nekola.

Nachlass

Skizzenbücher, Aquarelle, Zeichnungen – viele hundert Werke umfasst der Nachlass, den der Kunstverein nach dem Tod des Künstlers im Jahr 2011 von dessen Familie vermacht bekommen hat. Einhundert ausgewählte – 60 Bilder und 40 Skizzenbücher – werden im Kunstraum zu sehen sein und können dort auch käuflich erworben werden.

Der Verkauf „dieser einzigartigen Impressionen aus nahen und fernen Stimmungen“, so werben die Aussteller, kommt dem Kunstverein zugute und erhält die Künstlergruppe und den Kunstraum - ein Teil der kreativen Herzogenauracher Stadtwelt.

Hans Bitter war nicht nur Künstler. Vielen Herzogenaurachern ist er als äußerst erfolgreicher Seniorensportler bekannt. Er war fünfmal Weltmeister und 13-facher Europameister – der leidenschaftliche Leichtathlet war im Seniorensport über viele Jahre hinweg eine feste Größe in der Weltspitze.

Trainiert und gemalt

Darauf ging auch Vorsitzender Manfred Braun bei der Vorbereitung der Ausstellung im Dezember ein. „Die Kunst war nach dem Sport seine zweite Leidenschaft“, sagte Braun damals im FT-Gespräch. „Er hat trainiert, und dazwischen hat er gemalt.“ In beiden Disziplinen war Hans Bitter ein Ausnahmetalent, einmal als der erfolgreichste Athlet der Stadt und zum anderen als leidenschaftlicher Künstler. Er widmete sich besonders dem „Malen mit schnellem Strich in expressiver Manier“, wie es auf dem Flyer zur Ausstellung heißt.

Hans Bitter hatte nie eine Kunstakademie besucht, sondern sich als Autodidakt selbst weiterentwickelt. „Man erkennt eine gewisse Perfektion“, sagte Brigitte Graf-Nekola damals. „Das kann man nicht einfach so“, bescheinigte die Künstlerin. Und weiter: „Manche Werke sind sehr subjektiv, andere flüchtig, sehr routiniert und immer authentisch.“

Ohne Test und Termin

Der Museumsbesuch respektive der Besuch von künstlerischen Ausstellungen ist nach aktueller Inzidenz-Lage im Landkreis ohne Termin und Testnachweis möglich, es braucht auch keine Terminbuchung und Kontaktdatenerhebung. So an die zehn Personen können gleichzeitig eingelassen werden, sagt Brigitte Graf-Nekola .

Für die Besucher besteht aber weiterhin FFP2-Maskenpflicht. Sollte sich die Inzidenz ändern, gelten die dann aktuellen Regeln, teilen die Veranstalter mit.

Zur Person Hans Bitter wurde am 22. Februar 1920 in Herzogenaurach geboren und starb am 12. September 2011. Er machte sich als Seniorensportler einen Namen und gewann in seiner Altersgruppe zahlreiche Wettbewerbe, wurde mehrfach Welt- und Europameister.

Künstler Hans Bitter war im Jahr 2003 Gründungsmitglied des Herzogenauracher Kunst- und Kulturvereins. 2008 gestaltete er seine erste Ausstellung, damals noch im Kunstkästchen.

Ausstellung Die Retrospektive mit einhundert Werken des Künstlers, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre, findet an drei Wochenenden statt und endet mit einer Auktion. In der Ausstellung können samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr Werke des Künstlers gekauft werden. Der Erlös kommt dem Kunstverein zugute.

Termine 29. und 30.Mai, 5. und 6. Juni sowie 12. und 13. Juni. Beendet wird die Ausstellung mit einer Kunstauktion am Sonntag, 13. Juni, ab 15 Uhr im Garten des Kunstraums

Corona-Regeln Bei einer anhaltenden 7-Tage-Inzidenz unter 50 im Landkreis Erlangen-Höchstadt gelten folgende Regeln: der Museumsbesuch ist ohne Termin und Testnachweis möglich,Kulturstätten können ohne Terminbuchung und Kontaktdatenerhebung öffnen. Für die Besucher besteht weiterhin FFP2-Maskenpflicht.

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