Solidarität
Große Betroffenheit bei Friedensgebet
Helmut Hetzel und Karola Schürrle beten um Frieden.
Helmut Hetzel und Karola Schürrle beten um Frieden.
Richard Sänger
F-Signet von Richard Sänger Fränkischer Tag
Herzogenaurach – Bei einem Friedensgebet in der evangelischen Kirche baten zahlreiche Bürger Gott um Beistand. Ihre große Sorge gilt den Menschen in der Ukraine.

Die Nachricht vom Krieg in der Ukraine hat die Menschen entsetzt und die Kirchen organisierten Friedensgebete. So besuchten am Samstagabend zahlreiche Menschen aus Herzogenaurach und Aurachtal das Ökumenische Friedensgebet in der Evangelischen Kirche. Die Pfarrer Helmut Hetzel sowie Karola und Oliver Schürrle betonten: „Wir sind nicht allein mit unserer Sorge, wir sind viele und hoffen, dass Gott auch da ist.“ Und etwas ausrichten kann. Weiter: „Ein Krieg in unserer Nähe – in Europa – ist heute Realität geworden. Es droht die Gefahr, dass viele Menschen ihr Leben verlieren und es zu weiteren Katastrophen kommen kann“.

Der katholische Pfarrer Helmut Hetzel stellte das Teilzitat „Schwerter zu Pflugscharen“ in den Mittelpunkt. Denn nach der Wende hatte man gehofft, dass Frieden einkehrt. Leider sei das eine Fehleinschätzung gewesen und nun herrscht Krieg, der Tod und Verderben über viele Menschen bringt.

„Es ist eine Niederlage des Menschlichen“, verurteilte der Pfarrer den russischen Präsidenten. Wobei er ausdrücklich die russische Bevölkerung ausnahm, die man deswegen nicht hassen soll. Denn die alleinige Schuld liege beim Machthaber in Moskau.

Nicht weit entfernt

Auch sei der Krieg nicht weit weg, manche Urlauber fahren weitere Strecken in die Ferien, als Kiew entfernt ist. „Dass so etwas noch einmal passiert, war in Deutschland nicht mehr vorstellbar“, sagte der Geistliche. „Russland tritt hier ganz klar als Aggressor auf – ohne einen anderen nachvollziehbaren Grund als den der eigenen Machterweiterung. Das macht mich wütend, hilflos und es ist beängstigend.“

Die drei Pfarrer äußerten ihre Betroffenheit und Hilflosigkeit über die Situation in der Ukraine. Sie baten Gott um Beistand für die Menschen in der Ukraine, die Angst haben, die fliehen müssen und um ihr Leben fürchten.

Zahlreiche besorgte Bürger waren gekommen.
Zahlreiche besorgte Bürger waren gekommen.
Richard Sänger

„Ich habe Angst, wenn ich in die Zukunft schaue“, sagte Pfarrer Hetzel. Auch Pfarrerin Karola Schürrle äußerte ihr Ängste, und sie denkt dabei insbesondere an die Menschen in der Ukraine und an die Frauen und Kinder, die sich auf die Flucht und damit in eine ungewisse Zukunft begeben. „Was müssen die Menschen, die in Kellern und Bahnhöfen Schutz suchen, aushalten“, fragte sie. „Man braucht jetzt einen Ort für seine Angst, seine Sorge und sein Entsetzen.“

Auch die drei Lieder, die von Gerald Fink an der Orgel begleitet wurden, hatten den Wunsch nach Frieden zum Inhalt: „Gib uns Freiheit jeden Tag! Lass uns nicht allein. Lass für Frieden uns und Freiheit immer tätig sein. Denn durch dich, unsern Gott, denn durch dich, unsern Gott, sind wir frei in jedem Land. Lass uns nicht allein. Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf.“

Kerzen als Zeichen der Solidarität

Am Ende des Friedensgebetes bekamen die Besucherinnen und Besucher eine Kerze überreicht und versammelten sich zum Abschluss auf dem Vorplatz der Kirche, um noch einmal ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen.

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