Kommt ein Bürgerbegehren oder kommt es nicht? Die Frage, ob die Entscheidung über eine Freiflächenphotovoltaikanlage durch ein Bürgervotum fallen soll, steht in Lonnerstadt seit einiger Zeit im Raum. Jetzt ist es sicher: Die „Bürgerinitiative gegen Ungleichbehandlung der Bürger in Lonnerstadt“ mit ihrem Sprecher Gemeinderat Giovanni Daniele hat 236 Unterschriften gesammelt und jetzt auch eingereicht. Ziel der Initiative ist, dass die beabsichtigte Photovoltaikanlage nicht verwirklicht wird.
Zehn Prozent
171 Unterschriften, also die Stimmen von zehn Prozent aller Wahlberechtigten der Marktgemeinde, wären für das Quorum nötig gewesen. Wie Bürgermeisterin Regina Bruckmann mitteilte, wird das Bürgerbegehren derzeit auf Zulässigkeit geprüft. Sofern es zugelassen wird, hofft Bruckmann, dass die Abstimmung zusammen mit der Bundestagswahl am 26. September durchgeführt werden kann.
Kostengünstig
Dies sei auf jeden Fall die kostengünstigere Variante, so Bruckmann. Sofern dieser Termin nicht genehmigt werde, bestehe die Möglichkeit, die Abstimmung später in Form einer Briefwahl durchzuführen.
Bürgermodell
Die Freiflächenphotovoltaikanlage soll ein Bürgermodell werden, das die Erlbacher Projektgesellschaft „Wust, Wind und Sonne“ entwickeln will. Durch den Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplans wurden bereits in der Juni-Sitzung die Weichen für den Solarpark gestellt.
Einen Kriterienkatalog, an den sich Investoren derartiger Anlagen zu halten haben, hatte Lonnerstadt – wie andere Gemeinden in unmittelbarer Nachbarschaft auch – schon zuvor ausgearbeitet.
Die Photovoltaikanlage soll nördlich von Lonnerstadt rund um das bestehende Windrad entstehen.
Nach dem Konzept soll das knapp 4,6 Hektar umfassende Plangebiet durch einen „Wildkorridor“ in einen östlichen und einen westlichen Teil getrennt werden.
Der grüne Korridor muss wegen des Windrads von Solarmodulen freigehalten werden. Zugleich ist er als Teil der Ausgleichsmaßnahme vorgesehen.