Vielfältige und spannende Berufsorientierung gab es am Samstag in der Mittelschule in Herzogenaurach. Beim Berufsinformationstag stellten 18 regionale und überregionale Betriebe ihre Ausbildungsbetriebe vor. Bei der Eröffnung wiesen Schulleiter Helmut Nicklas und Bürgermeister German Hacker darauf hin, dass in allen Bereichen Auszubildende derzeit Mangelware seien und warben für eine solide Berufsausbildung.
Diese verdeutlichten auch die Klassensprecherinnen auf der Bühne in der Aula und baten ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, sich bei den Firmen um ein Praktikum zu bewerben. Schulleiter Nicklas wies darauf hin, dass diese Form des Berufsinfotages eine sehr praxisnahe Möglichkeit sei, Schüler auf ihrem Weg der Berufsfindung zu unterstützen und in den Klassenzimmern bei den Firmen alle Fragen gestellt werden können. „Berufsplanung ist Lebensplanung“, sagten Bürgermeister und Schulleiter bei der Begrüßung, „und deshalb ist dieser Tag so wichtig für euch“. Bürgermeister German Hacker ermunterte die Schülerinnen und Schüler, den Tag zu nutzen, um sich zu informieren und vor allem um Fragen zu stellen.
Seine Ansprache nutzte der Bürgermeister für einen „Werbeblock“ und verwies auf die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Herzogenaurach.
„Wir wollten und konnten die Veranstaltung im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler nicht schon wieder ausfallen lassen“, sagte der Schulleiter, der auch Schulamtsdirektor Siegfried David und Pfarrer Helmut Hetzel als Präsident des Rotary Clubs begrüßen konnte, der die Aktion der Mittelschule unterstützt. Der Schuleiter wies darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule im Vergleich zu anderen Schularten als erste ins Berufsleben eintreten. Dabei ist es für die 14- bis 15-jährigen Jugendlichen nicht einfach zu entscheiden: „Welcher Beruf ist der richtige für mich?“ Was in welchem Beruf verlangt und konkret getan wird, darüber informierten Ausbilder, Meister, Personal- bzw. Firmenchefs beim Berufsinfotag.
Dabei wurden Berufsbilder erläutert, der Arbeitsalltag in den verschiedenen Berufen erklärt sowie die Ausbildung dargestellt. Da es sich von Schüler zu Schüler in der Regel leichter redet, brachten die Ausbildungsbetriebe auch Azubis mit, die den Schülerinnen und Schülern die Ausbildungsberufe sehr lebendig schilderten.
Was machen ein Mechatroniker, eine Fachkraft für Lebensmitteltechnik, ein Heilerziehungspfleger oder ein Mitarbeiter bei der Stadt? Diese grundsätzlichen Fragen und viele mehr wurden beim Berufsinformationstag an der Mittelschule Herzogenaurach ausführlich beantwortet.
Die Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klassen, die sich zum größten Teil bereits für eine Ausbildungsrichtung entschieden hatten, machten sie sich auf den Weg zu den Klassenzimmern. Hier hatten sich die Firmen, Berufsfachschulen, Schaeffler, aber auch die Handwerkskammer für Mittelfranken in der Aula eingerichtet, um die Interessenten umfassend und praxisnah zu informieren. Aus Herzogenaurach kamen wohl neben dem kleinsten Betrieb, der Friseursalon, auch mit Schaeffler der größte Ausbildungsbetrieb.
Die Berufswahl ist scheinbar immer noch viel geschlechtsspezifisch geprägt. Für die sozialen Berufe wie Erzieher/in, Kinder- oder Krankenpfleger/in interessierten sich fast ausschließlich die Mädchen. Bei den „Männerberufen“„ wie Anlagenmechaniker und Mechatroniker (Dirsch Haustechnik und Firma Weiler) saßen überwiegend Jungen auf den Stühlen.
Dabei war neben der Stadt Herzogenaurach auch das Landratsamt, das eine breite Palette von Ausbildungsmöglichkeiten offerierte. Ganz klassisch der Verwaltungsfachangestellte, aber daneben auch die Ausbildung zum Straßenwärter oder die Möglichkeit, ein freiwilliges ökologisches Jahr zu absolvieren. Vertreten waren auch die Erlanger Stadtwerke die Auszubildende für Elektro und insbesondere für die Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sowie für Bäderbetriebe suchen.
Wegen Corona fand die Veranstaltung, die im vergangenen Jahr ausfallen musste, unter strengen Zugangsregeln statt, alle Besucher mussten ihren Impfnachweis samt Personalausweis vorzeigen. Getreu dem Motto „Lernen fürs Leben“ bereitet Mittelschule ihre Schülerinnen und Schüler auch auf das Berufsleben vor und hat ein Konzept zur Berufsorientierung entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet das stufenweise Heranführen an Berufsbilder und Ausbildungsberufe und der Berufsinformationstag soll dieses Konzept abrunden.
Gekommen waren:
Wormser Logistik, Berufsfachschule Höchstadt, Der Beck, Landratsamt Erlangen, Waldkrankenhaus Erlangen, Firma Spie, Rotec Rohrtechnik, Schaeffler, Baywa, Rewe, Die Bundeswehr, Erlanger Stadtwerke, Kindler Gebäudereinigung, Praxis Dr. Wießner, Pickel Mercedes Erlangen, Adidas, Mirschberger und Weiler.