Der Bau- und Umweltausschuss beschäftigte sich bei seiner Sitzung gleich mit zwei Kinderbetreuungseinrichtungen.
Wie bereits berichtet, soll das Kinderhaus Sankt Josef der katholischen Kirchenstiftung Sankt Josef Weisendorf erweitert werden, und mit dem Neubau wird die Containerlösung neben der Kirche Sankt Josef und dem Pfarrhaus abgelöst. Wegen der Nähe zur Kirche ist eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis erforderlich, da die angrenzende Pfarrkirche als Einzeldenkmal in der Denkmalliste aufgeführt ist. Bei der geplanten Erweiterung des Kindergartens soll der Neubau mit Photovoltaik, Wärmepumpe und Gebäudelüftung ausgestattet werden. Deshalb beinhaltet die Baugenehmigung zur Erweiterung des Kindergartens die Auflage, eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung für das Vorhaben einzuholen und eine Stellungnahme des Marktes Weisendorf ist erforderlich.
Der Kindergartenneubau befindet sich im Sanierungsgebiet und der Sanierungsberater wurde um Stellungnahme gebeten; dieser hat die Sanierungsabsicht begrüßt. Der erforderliche Beschluss dazu fiel einstimmig und ohne Diskussion.
Das zweite Projekt
Im Ortsteil Kairlindach wird eine weitere Kindertageseinrichtung als Interimslösung entstehen. Wie bereits berichtet, stellt der Eigentümer des Gasthauses „Alte Schule“ für rund fünf Jahre und bis zu einem Neubau in Weisendorf das Gebäude zur Verfügung.
Dem Antrag auf Nutzungsänderung eines Gaststättenbetriebs zu einer Kindertageseinrichtung stimmte der Ausschuss ebenfalls ohne Diskussion zu. Ursprünglich sollten die dringend benötigten Betreuungsplätze in Weisendorf geschaffen werden; da kam das Angebot des Besitzers sehr gelegen, um die Zeit bis zu einem Neubau zu nutzen.
Betreiber der Einrichtung wird der evangelische Gemeindeverein Weisendorf-Rezelsdorf werden, also nicht die Kirchengemeinde. Ergänzend dazu teilte Pfarrer Wilfried Lechner-Schmidt mit, dass der evangelische Gemeindeverein Weisendorf-Rezelsdorf seit dem Jahr 1930 besteht. Im Jahr 1931 wurde das Schwesternhaus am Sauerheimer Weg gebaut, in dem der erste evangelische Weisendorfer Kindergarten und eine Schwesternstation zur Krankenversorgung untergebracht waren. Geleitet wurde der erste Kindergarten auch von evangelischen Diakonissen des Hensoltshöher Mutternhauses (bei Gunzenhausen).
In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ging der Betrieb des Kindergartens aus organisatorischen Gründen an die Kirchengemeinde über. Seitdem betrieb der Gemeindeverein operativ nur noch die Diakoniestation. Im Jahr 2004 wurde die letzte Schwester der Hensoltshöher Schwesternschaft in den Ruhestand verabschiedet. Seitdem wird die Diakoniestation von Dietmar Ströbel geleitet.
„Der Vorstand des Gemeindevereins sieht es als ein erstrebenswertes Ziel an, neben der Diakoniestation künftig auch wieder eine Kindertagesstätte zu betreiben, um so die satzungsgemäß immer noch verankerten Ziele der Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu fördern“, erklärte der Pfarrer.