Der Fortbestand des Dorfladens ist für die Infrastruktur der Gemeinde Rödelsee wichtig. Das betont Bürgermeister Burkhard Klein immer wieder, zumal ihm das auch eine Umfrage unter Seniorinnen und Senioren bestätigt hat.
Die betriebswirtschaftliche Entwicklung des Dorfladens ist nach den Worten von Bürgermeister Klein seit Juni 2022 extrem rückläufig. Seiner Ansicht nach ist dies auch viel der allgemeinen Kaufzurückhaltung, den gestiegenen Neben- und Energiekosten, der hohen Inflation und dem Kaufverhalten der Menschen geschuldet, sagte Klein in der jüngsten Ratssitzung.
Anwohner befürchten noch mehr Lärm
Deswegen gewährt die Gemeinde auch einen Betriebskostenzuschuss für den Betrieb des Dorfladens. Eine Summe von 30.000 Euro pro Jahr sei dabei als Höchstbetrag angesetzt. Entwickele sich der Dorfladen entsprechend gut, reduziere sich der Zuschussbedarf. In der Bürgerversammlung hatte Klein bereits erläutert, dass der Zuschuss für solche wichtigen Institutionen bis zu 30 Euro je Einwohnerin und Einwohner, aktuell bis zu 60.000 Euro, betragen dürfe.
Da Reuchlein nun in seiner Bäckerei in Albertshofen die bisherigen Räume nicht mehr nutzen kann, hatte er sich auf die Suche nach neuen gemacht. Jetzt nimmt er das Angebot der Gemeinde Rödelsee an, die noch freien Räumlichkeiten im Gebäude des Dorfladens zu pachten.
Reuchlein habe wenig Liefer- oder Schwerlastverkehr, erläuterte Klein. Der Betrieb einer Bäckerei im Altort sei grundsätzlich zulässig und verträglich, zumal schon Lieferverkehr für den Dorfladen und die Gastronomiebetriebe bestehe. Es würden aber Elektro-Backöfen installiert, weil diese noch leiser und effizienter seien. Anwohner befürchten indes noch mehr Lärm. Denn sie klagen jetzt schon über Lärm durch den Lieferverkehr.
Drei Beschwerden in einem halben Jahr Abhilfe schaffen
Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte Reuchlein, dass über die Zehntgasse nichts mehr angeliefert werden soll. Dafür gebe es die Rampe beim Parkplatz. Aus den Reihen des Gemeinderats verlautete, dass es vielleicht gut wäre, wenn der Lieferverkehr ab sofort über die Rampe abgewickelt werden könnte. Reuchlein sicherte zu, mit den Anwohnerinnen und Anwohnern noch zu reden
Das Thema Lärm werde auch im Pachtvertrag, der über zehn Jahre abgeschlossen wird, verankert, sagte Klein. Denn es werde ein außerordentliches Kündigungsrecht vereinbart, falls "Herr Reuchlein auf drei berechtigte Anliegerbeschwerden innerhalb jeweils eines halben Jahres keine Abhilfe schafft". "Wir klemmen uns dahinter", verspricht Klein den Anwohnerinnen und Anwohnern.
In den Räumen der künftigen Bäckerei müssten noch Maler und Elektriker tätig werden. Dann würden die Öfen eingebaut. Das gehe schnell, meinte Reuchlein. Was leider nicht schnell geliefert werden könne, seien die Kamine. Wenn die da sind, dann könne er sagen, wann die Bäckerei eröffnet wird. Dann hat Rödelsee einen selbstbackenden Bäcker mit Dorfladen.